Von Einzelkämpfern zum Netzwerk: Erster Fachtag für Berliner Patenschafts- und Mentoringprojekte in Neukölln

gloria amoruso_ekaterina karabasheva_mentorenprojekte-fachtag berlin-neukölln„Das ist  heute ein wichtiger Tag“, hielten Gloria Amoruso (l.) und Ekaterina Karabesheva gleich bei der Eröffnung des 1. Fachtags für Men- toren- und Patenschaftsangebote in Berlin fest. Im Neuköllner Leuchtturm hatten sich auf Einladung der Bürgerstiftung Neukölln und des vorstellungsrunde_mentorenprojekte-fachtag berlin-neuköllnNetzwerks Berliner Kinderpatenschaften die Koordinatoren zahlreicher Projekte eingefunden, die in der Hauptstadt Mädchen und Jungen aller Alters- gruppen Erwachsene als ehrenamtliche Orien- tierungshelfer für unterschiedlichste Lebens- phasen an die Seite geben. Die Tagung sollte die Vernetzung der vielfältigen Ange- bote initiieren, zugleich aber außerdem durch Impulsreferate und Workshops den Blick für die Struktur und Kernkompetenz friedemann walther_bürgerstiftung neuköllnjedes ein- zelnen schärfen.

Die Bürgerstiftung Neukölln gehört zu den Institu-tionen, die bereits mit langjähriger Erfahrung im Bereich Patenschaften aufwarten kann.  „Vor acht Jahren haben wir das Mentorenprojekt Neukölln gestartet, und seit sechs Jahren gibt es die Neu- köllner Talente„, informierte Friedemann Walther (r.). Beide Projekte, so der Vorstandsvorsitzende der Bür- gerstiftung Neukölln, würden Begegnungen zwischen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen schaffen, die sonst nicht stattfinden würden. Insbesondere in idil efe_neuköllner talente_mentorenprojekte-fachtag berlin-neuköllnAnbetracht der „anhal- tenden Projektitis“, sprich: der zeitlich begrenzten Projektförderung, sei es jedoch ein stetiger Kraftakt, den Angeboten Nachhaltigkeit zu verleihen, kritisierte Walther, was die langjährige Neuköllner Talente-Projektleiterin Idil Efe (l.) heftig nickend bestätigte. Vom Fachtag verspreche er sich, dass durch die Vernet- zung mehr Öffentlichkeit für den gesellschaftlichen Mehrwert entsteht, der aus Patenschafts- und Men- torenmodellen florian stenzel_1. mentorenprojekte-fachtag berlin-neuköllnresultiert. „Das ist unsere Stoßrichtung“, fasste Efe die Intension der Tagung zusammen.

Florian Stenzel (r.) vom Netzwerk Berliner Kinderpatenschaften e. V. konnte dieses An- liegen nur unterstreichen. In anderen Län- dern, hob er hervor, sei man längst sehr viel weiter, was die Präsenz und das Ansehen von Mentoring-Projekten in der Gesellschaft betrifft. So hätten sich beispielsweise in Bos- ton/USA wie auch in Schottland Dachverbände gegründet, die hunderte von Projekten betreuen. „Wir sind auf dem Weg, dass wir so was auch machen könnten“, beschwor Stenzel das Auditorium, nachdem er die Arbeitsweise, Effizienz und thomas albrecht_mentor ring hamburg_neuköllner leuchtturmStrukturen der Verbände skizziert hatte.

Allerdings muss die Suche nach Vorbildern gar nicht über den Ärmelkanal oder den Atlantik führen. Schon in Hamburg wird man fündig. Dort ist Thomas Albrecht (l.) aktiv, der zu den Gründern des Mentor.Ring Hamburg e. V. gehört. „Nur Gelaber bringt nichts. Es muss Verrückte geben, die einfach ma- chen“, beschrieb er dessen Anfänge.  In- zwischen hat der Verein nicht nur ein engmaschiges Netz für themenspezifische Projekte in der Hansestadt geknüpft, sondern auch Fäden in Richtung Wirtschaft und Politik gesponnen. Letzteres sei aber zugegebenermaßen ein schwieriges Kapitel, musste Albrecht auf Nachfrage einräumen. Da müsse man sich den Mund fusselig thesen__netzwerk Berliner Kinderpatenschaften_mentorenprojekte-fachtag berlin-neuköllnreden. „Außerdem brauchen politische Entscheider Scheinwerfer, in denen sie sich sonnen können!“, gab er den Teinehmern des Berliner Mentoren-Fach- tages als Tipp.

Auch Florian Stenzels Thesen, die als Impuls in die anschließenden Workshops flossen, stimmte Tho- mas Albrecht vorbehaltlos zu. „Es macht Sinn, als Masse aufzutreten, um laut nach außen sein zu kön- nen“, ergänzte Stenzel, der schätzt, dass es etwa 70 Patenschafts- und Men- torenprojekte für Kinder und Jugendliche in Berlin gibt. Weit mehr als die Hälfte von ihnen war letzten Freitag im Neuköllner Leuchtturm versammelt, um dem Zustand des unvernetzten Agierens ein Ende zu setzen und ein Statement der Mentoringszene für Berlin auf den Weg zu bringen.

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