Mit dem Ende der Sommerferien beginnt im Land Berlin und in den Bezirken wieder das politische Tagesgeschäft. „Abriss stoppen Kiehlsteg bleibt!“, steht trotzig mit dickem roten Ausrufezeichen auf einem gelben Plakat, das am Sonntag noch neben dem
ehemaligen Zu- gang zur schon vor Monaten ab- gerissenen Brü- cke zu sehen war. Die Initiative „Kiehlsteg erhalten“ hatte sich bis zum 24. März lautstark, aber vergeblich gegen die Demontage des Fußgängerüberwegs im sogenannten Dreiländereck zwischen
Neukölln, Treptow, Kreuzberg gewehrt.
Obwohl sie mit dem Abbau der 1962 nach dem Mauerbau angelegten robusten Behelfsbrücke vor vollendete Tatsachen gestellt wurde, will die Initiative ihren Protest im Herbst fortsetzen: Am Eingang des Kinderspielplatzes hängt an einem Pfahl zwischen Tischen und Bänken eine buntbeklebte Papptafel. Auf der gegenüberliegen- den Kanalseite ist ebenfalls eine Infotafel der Initiative ange- bracht. Sie fordert eine neue Holzbrücke zum Spielplatz – statt einer Aussichtsplattform, die den Planungsunterlagen zufolge rund 150 Meter entfernt
am Neuköllner Schiffahrtskanal errichtet wer- den soll.
Eine gute Nachricht kommt dagegen von der Treptower Seite des Lohmühlenplatzes: Das Bezirksamt von Treptow-Köpenick kündigte kürzlich in einer Pressemitteilung an, dass die dortige Schmetterlingswiese erhalten bleibt. Die Wiese, die Anwohnerinnen und Anwohner mit viel Sachverstand in unbe- zahlter Freiwilligenarbeit anlegten, sollte ursprünglich durch eine pflegeleichte Begrünung ersetzt werden. Die Anwohnerinitiative konnte das zuständige Pla- nungsbüro und das Bezirksamt letztendlich aber vom ökologischen Nutzen der Schmetterlingswiese überzeugen.
=Christian Kölling=
Filed under: berlin, neukölln | Tagged: anwohner-initiative "schmetterlingswiese", initiative "kiehlsteg erhalten", neukölln, neuköllner schiffahrtskanal, schmetterlingswiese treptow, treptow, umgestaltung lohmühlenplatz, weichselpark |