Als sie am 30. Mai 1910, „früh so um acht Uhr herum“, geboren wurde, hieß Neu- kölln noch Rixdorf, der nördliche Teil der Karl-Marx-Straße noch Berliner Straße und sie Ingeborg Charlotte Hansen. Unter der Register-Nummer 699 dokumentierte der Standesbeamte des Königlichen Stan- desamts II Rixdorf, dass Margarete Han- sen, die nicht nur keinen Beruf, sondern überdies keinen Ehemann hatte, Mutter einer Tochter geworden war. Das sei anders geplant gewesen, schrieb eben die in ihrer 1991 erschienenen Autobiographie „Frei heraus – Mein Leben“. Doch die vor- herige Hochzeit scheiterte daran, dass die Papiere der Dänin Margarete Hansen nicht rechtzeitig aus deren Heimat in Berlin ankamen. „Meine Eltern“, so die Tochter, „hei-
rateten dann am 17. August 1910.“ Ihr Vater, ein jüdischer Kaufmann, hatte sie als Kind anerkannt und adoptiert: „Aus Ingeborg Charlotte Hansen wurde Inge Meysel.“
Vor genau 10 Jahren starb die Schauspielerin in ihrem Haus in Bullenhausen, einem Ort südöstlich von Hamburg. Anlässlich des 10. Todestags ent- hüllen Berlins Kulturstaatssekretär Tim Renner und das Aktive Museum Faschismus und Wider- stand in Berlin heute um 14 Uhr eine Gedenktafel an Inge Meysels langjährigem Wohnhaus in der Heylstraße 29 im Bezirk Schöneberg.
Im Bezirk, in dem Meysel geboren wurde, erinnert indes nichts an den Film- und Fernsehstar. Das Archiv des Museums Neukölln gab, wie auf Anfrage zu erfahren war, bislang lediglich preis, dass die Schauspielerin „aus Neukölln stammt“. Die genaue Adresse kann nun nachgetragen werden: Berliner Straße 7.
Inge Meysels Autobiographie „Frei heraus – Mein Leben“ gehört in doppelter Ausfertigung zum Bestand der Stadtbibliothek Neukölln und kann dort aus- geliehen werden.
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D.h. sie ist in der heutigen Karl-Marx-Straße Nummer 7 geboren?
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Ja, das Haus KMS7 war 1909, also ein Jahr vor ihrer Geburt, bezugsfertig.
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