Kleine Tiere, große Wirkung

4_ruderregatta neuköllner unternehmen_neuköllner schiffahrtskanalKrebse gehören normalerweise nicht zur Fauna, die im Neuköllner Schiffahrtskanal beheimatet ist. Vorgestern trieben sich jedoch etliche der Tiere in der Wasserstraße herum – und keines blieb 1_ruderregatta neuköllner unternehmen_neuköllner schiffahrtskanalunbemerkt. „Wieder ein kleiner Krebs!“, tönte es aus den Lautsprechern vor dem Estrel Hotel, 2_ruderregatta neuköllner unternehmen_neuköllner schiffahrtskanalwenn Fontänen aus dem Wasser aufstie- gen. „Das war jetzt aber ein ganz dicker Krebs!“, kommentier- te Thorsten Kohlisch, wenn ein Boot beträchtlich von der Geraden parallel zum Ufer abkam und Kurs auf den Vierer des gegnerischen Teams nahm. Kohlisch, der früher im Achter der RG Wiking Berlin fuhr, kennt sich mit Krebsen aus; Samstag war er an Land statt auf dem Wasser, um das Publikum über die Rennen der  Ruderregatta Neuköllner Unternehmen auf dem Laufenden zu halten. neptun-dampfer_neuköllner schiffahrtskanalSie fand bereits zum neunten Mal statt, und trotzdem war es eine Premiere.

Denn bislang wurde der Wettbewerb immer während des größten Neuköllner Kunst- und Kulturfestivals ausgetragen. „Wir wollten schon im vergangenen Jahr die Veranstaltung außerhalb der 48 Stunden Neukölln machen, hatten aber keinen anderen Termin gefunden“, erklärte Christian Mehner vom  Unterneh- mensnetzwerk Neukölln-Südring e. V., das das sport- liche Kräftemessen im Bezirk angesiedelter Firmen zusammen mit der RG Wiking aus Britz organisiert. Zudem, so Mehner, hätten auch die Veranstalter des Kultur-Events Überlegungen angestellt, ob denn die Regatta ins Programm passen würde. Auch in Zukunft werde die Regatta nun nicht mehr an die 48 Stunden Neu- 3_ruderregatta neuköllner unternehmen_neuköllner schiffahrtskanalkölln gekoppelt sein: „Wir erwarten uns so mehr Aufmerksamkeit und sind terminlich nicht mehr festgelegt.“

Eine Premiere war der Ruderwettbewerb zu- gleich auch für einige Teilnehmer: Unter den 24 Teams, die im Vierer mit Steuermann auf die 250 Meter lange Strecke gingen, waren neben drei Novizen unter den Fir- men mit der Fritz-Karsen-Schule und dem Albrecht-Dürer-Gymnasium erstmals zwei Neuköllner Schulen. Andere, wie die BTB Blockheizkraftwerks-Träger- und Betreibergesellschaft mbH Berlin, die Firma Biotro- nik SE & Co. KG sowie das Estrel Berlin, waren bisher bei jeder Regatta mit mindes- tens einem Boot vertreten. Das Wohnungsbau-Unternehmen degewo AG ging dies- thorsten kohlisch_frank bielka_bootstaufe_neuköllner schiffahrtskanalmal sogar mit gleich drei Vierern an den Start. Und mit einem neuen Boot, das in der Pause zwischen den frank bielka_bootstaufe_neuköllner schiffahrtskanalVorläufen und einem Ein- lagerennen für Handicap-Ruderer nicht nur getauft, sondern ebenfalls zur Jungfernfahrt zu Wasser gelassen wurde. Er habe in den 1950er Jahren rudern gelernt, beschrieb Frank Bielka (r., neben Thorsten Koh- lisch) seine Verbindung zum Wassersport mit Skulls oder Riemen, und kündigte an, dass das Boot den Breitensportlern der RG Wiking gespendet werde. Selbstver- ständlich ließ es sich das degewo-Vorstandsmitglied nach der Bootstaufe auch nicht

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nehmen,  selber als Steuermann an Bord des Damen-Quartetts zu gehen, das als degewo-Amazonen bereits mit überzeugender Technik und einem 5 Sekunden-Vor- 9. ruderregatta neuköllner unternehmensprung die Vorläufe gewonnen hatte. Bei den Män- nern hatten sich die Channelrockers von Biotronik die Poolposition vor dem Elite-Vierer der Moll Mar- zipan GmbH erkämpft.

Fleißig mit den Ruderern der RG Wiking trainiert hatten aber offenbar alle Aktiven der 24 Neuköllner Firmenmann- und -frauschaften. Für niemanden endete die Wackelpartie des Umsteigens vom Steg ins Boot im Wasser, kein Boot kenterte. Dass trotzdem mancher ziemlich nass im Ziel ankam, lag einerseits an einigen kurzen Nieselregenschau- ern, andererseits am schweißtreibenden Sport. Und natürlich an den Krebsen, die aus- gerechnet am Tag der 9. Ruderregatta Neu- köllner Unternehmen im Kanal ihr Unwesen trieben.

=ensa=

 

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