Was ist denn mit dem Café im Körner- park, wann macht es endlich wieder auf? Seit Dienstag kann Franziska Gif- fey diese Frage, die ihr – wie sie sagt – in letzter Zeit so oft gestellt wurde, mit „Hat’s doch schon!“ beantworten. Am Abend übergab Neuköllns Kulturstadt- rätin die Räumlichkeiten, die dem Be- zirk gehören und sich direkt an die kommunale Galerie im Körnerpark an- schließen, offiziell an die neue Päch- terin Birgitt Claus.
Seit November war das Café geschlossen, weil der Bezirk den vorherigen Pacht- vertrag nicht verlängern und stattdessen lieber per Ausschreibung nach einem neuen Betreiber suchen wollte. Einen, der eine vitale Verbindung zwischen Kunst und Gas- tronomie schafft und die Strahlkraft des Cafés in den Kiez verbessert. Am Ende des mehrstufigen Bewerbungsverfahrens war er mit Birgitt Claus (l., neben Dr. Franziska Giffey) gefunden, die mit ihrer in Neukölln beheimateten Firma eßkultur bereits das Restaurant in den Museen Dahlem und die Kantine des Tagesspiegels bewirt- schaftet. Dass sie zudem Erfahrungen bei der Veranstaltung von Events zum Thema Essen und in Sachen Catering mitbringt, trug maßgeblich zum überzeugenden Ge- samtpaket bei. „Mit Frau Claus haben wir jemanden gefunden, der das Café führen und zu einem neuen Lieblingsort der Neu- köllner machen kann“, ist Giffey überzeugt.
Gelingen soll das durch ein Konzept, das einerseits die Location als „Oase des Wohlfühlens“ begreift. Andererseits knüpft es mit seiner kulinarischen Ausrichtung an die Historie des neobarocken Gebäudes an, das vor rund 100 Jahren als Orangerie
errichtet wurde. Anders als früher wird es aber künftig nicht primär um die winterfeste Lagerung von Südfrüchten gehen, sondern um deren Verarbeitung. Pampelmusen- parfait, Zitronentarte und Orangen-Zimtkuchen sollen ebenso ihren Platz auf der jahreszeitlich variierenden Speisenkarte finden wie haus- gemachte Limettenlimonade oder die von Birgitt Claus und ihrem Team zur Eröffnung kredenzten Penne mit Orangen-
bolognese.
Doch es ist nicht allein das gastronomische Angebot im Körnerpark, das durch die neue Pächterin aufge- peppt wird. Auch das kulturelle Spektrum des Kiezes soll unter der Regie von Birgitt Claus neue Facetten erhalten: Kulinarische Lesungen und Präsentationen zum Thema Essen sind feste Bestandteile des Kon- zepts, das eßkultur am neuen Standort realisieren will. Auf dem Programm steht ferner, in Kooperation mit dem Fachbereich Kultur des Neuköllner Bezirksamts bewährte Veranstaltungsreihen zu Attrakti- vität und Kontinuität zu führen. Bereits am kommenden Sonntag wird der Auftakt ge- macht.
„Ich wünsche mir, dass es immer so voll ist“, sagte Birgitt Claus, als sie ihr neues Tätig-keitsfeld offiziell übernahm. Neben Kulturstadt- rätin Franziska Giffey (SPD) hatten sich auch der Neuköllner SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Fritz Felgentreu, Sozialstadtrat Bernd Szczepanski (Bündnis 90/Die Grünen), Kul- turamtsleiterin Dr. Katharina Bieler sowie einige Mitglieder der Bezirksverordneten- versammlung zu diesem „besonderen Ereignis“ eingefunden. Dass sich ihr Wunsch erfüllt, ist unwahrscheinlich. Der vieler Neuköllner, endlich wieder im Café oder auf dessen Terrasse im Körnerpark sitzen zu können, wurde wahr.
Das Café eßkultur im Körnerpark (Schierker Straße 8) hat von Dienstag bis Sonntag zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet.
Vom 6. April bis 8. Juni lädt eßkultur immer sonntags um 18 Uhr zur Salon- musik-Veranstaltungsreihe ein. Der Eintritt ist frei.
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