Seit 1967 ist der 21. März auf Beschluss der Generalversammlung der Vereinten Nationen der Welttag gegen Rassismus. In Deutschland fan- den Veranstaltungen rund um den Aktionstag zunächst binnen einer Woche statt; 2008 wurde das Zeitfenster ob stetig wachsender Beteiligung auf zwei Wochen vergrößert, und der Interkulturelle Rat in Deutschland e. V., der die Veranstaltungen seit 1994 koordiniert, rief die Internationalen Wo- chen gegen Rassismus aus. In diesem Jahr ha- ben sie am 10. März begonnen und enden am kommenden Sonntag.
134 Aktionen in Berlin finden sich in der Veran- staltungsdatenbank. In Neukölln sind es klägliche acht, wenn man auch die vier Aufführungen der „Asyl-Monologe“ im Heimathafen Neukölln berücksichtigt, die allerdings erst nach dem offiziellen Ende der Interna-tionalen Wochen gegen Rassismus im Kalender stehen. Bleiben vier: Von denen haben zwei – eine Veranstaltung der Neuköllner Grünen und eine in der Sehitlik-Mo- schee – bereits stattgefunden, zwei aber stehen noch bevor:
Am 21. März führt das Aacayip Theater um 16 Uhr im AWO Kompetenzzentrum sein Stück „Der Fremde im All“ vor, das von Respekt, Vorurteilen und Toleranz handelt. (Eintritt frei, Restkarten erhältlich: Tel. 030 – 61 39 63 21)
Bereits um 11.45 Uhr startet im Süden des Bezirks an der Rudower Spinne die „5 vor 12“-Aktion des DGB, die Teil eines bun- desweiten Protests gegen Rassismus und Rechtspopulismus ist. (Update/21.3.: Nach Informationen der Organisatoren wurde der Beginn der Demo kurzfristig auf 10 Uhr vorverlegt, da die NPD zeitgleich eine Demo an der Rudower Spinne ange- meldet hat.)
Im vergangenen Jahr dokumentierten die Berliner Beratungsstelle Reach Out und die Register in den Bezirken Angriffe und Vorfälle, die einen ras- sistischen, antisemitischen, homophoben oder diskriminierenden Hin- tergrund hatten: ReachOut, die Berliner Beratungsstelle für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt, verzeichnete berlinweit 185 An- griffe für das Jahr 2013 und damit so viele Angriffe wie noch nie seit der Projektgründung vor 13 Jahren. Rassismus bleibt das häufigste Tatmotiv (2013: 87; 2012: 68). Es wurden 288 und somit mehr Menschen verletzt und massiv bedroht als im Vorjahr (2012:234). Die meisten Angriffe wur- den in den Bezirken Hellersdorf (16), Kreuzberg (15) und Friedrichshain (14) verübt. In Neukölln waren es 11.
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