Für Sportler ist es wohl eines der schönsten Erlebnisse, den eigenen Namen als Sieger bei der Stadiondurchsage zu hören. Ganz anders war das bei Rudolf Lewy, der als 17-Jähriger zwar am 1. August 1936 in Berlin die olympische Flamme ein Stück weit tragen durfte, doch der sich – seit- dem die Nazis 1933 an der Macht gekommen waren – immer unbehaglicher fühlte, sobald er beim Weitsprung als Sieger genannt wurde. Der Jude Rudolf Levy emigrierte schließlich 1939 nach New York. Ein Jahr zuvor war bereits sein Vater, Sozialdemokrat und von 1925 bis 1933 Lehrer an der Käthe-Kollwitz-Schule am Richard- platz, nach England gezogen.
Diese und viele andere Erlebnisse aus der Zeit des Nationalsozialismus werden in der Ausstellung „Ausgestoßen und verfolgt – Die jüdische Bevölkerung während des Nationalsozialismus in Neukölln“ präsentiert, die gestern in der Helene-Nathan-Bibliothek eröffnet wurde. Die Weiterlesen
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