Oben hui, unten pfui?

Wer erinnert sich noch an die schlichten Portale des U8-Bahnhofs Leinestraße? Zwi-

alt_u8 leinestraße_neukölln provisorium_u8 leinestraße_neukölln

schendurch gab es auch schon mal Provisorisches. Jetzt aber wird richtig aufge- hübscht: Die zehneckigen Transparente, die bei vielen U-Bahnhöfen Weiterlesen

Rette sie, wer kann

Oder: Versuchen  kann man ’s ja  mal – der Freude an der  Forsythie vor dem eigenen

schneiden verboten

Fenster zuliebe. Das Abbrechen der Zweige des Zierstrauchs in diesem Neuköllner Vorgarten ist selbstverständlich ebenfalls nicht gestattet.

Überragend: Siegerentwurf für den Estrel Tower vorgestellt

estrel berlin_neuköllnDas Estrel grüßte gestern wie immer mit seinen im Wind flatternden Fahnen. Neu waren die gelben, mit dem Blau des Himmels um die Wette leuchtenden Elek- trokabel. Sie gehören zu einer provisori- schen Fußgängerampel, die das bereits bebaute Estrel-Gelände mit dem neu zu estrel-parkplatz_pk estrel tower_neuköllngestaltenden ver- bindet, auf dem mit dem Estrel Tower Berlins höchstes nicht-technisches Gebäude wachsen soll. Dieses erstreckt sich auf insgesamt 3,2 Hektar zwischen Sonnenallee, A100, S-Bahntrasse und Neuköllner Schiffahrtskanal. Parkplatz- technisch geht es hier noch etwas verwirrend zu. Weiterlesen

„Wir sind nicht mehr die lieben Omis und Opis, sondern auch sehr streitbar“

1_seniorenwohnanlage rollbergkiez_neuköllnWas von außen wie ein x-beliebiger Neuköllner Häuser- block aussieht, kann sich auf den zweiten Blick durchaus als etwas Besonderes herausstellen. So ist es zumindest im Abschnitt  zwischen Hans-Schiftan- und Morusstraße in  der  Rollbergstraße. Deshalb fand sich dort gestern Nachmittag reichlich Polit-Prominenz ein, um das Haus 2_seniorenwohnanlage rollbergkiez_neuköllngenauer unter die Lupe zu nehmen.

157 Mieter zählt die Wohn- anlage für Senioren aktu- ell, die zum Bestand des städtischen Wohnungs- bauunternehmens Stadt und Land gehört. Wer berech- tigte Hoffnungen haben will, in eine der 108 Wohnungen zu ziehen, muss mindestens 60 Jahre alt sein. Bei Sylvia-Fee Wadehn war es 2011 soweit, genau zum richtigen Zeitpunkt. „Eine wie Frau Wadehn hat hier Weiterlesen

Trendsetter

Was im Schaufenster der Neuköllner Traditionsfirma Kirsch Orthopädietechnik schon

endlich frühling_sanitätshaus kirsch_neukölln Weiterlesen

Wegen geschlossen zu

2a hostel_berlin-neukölln„Wir sitzen auf einem Klumpen Gold“, wird Burk- hard Kieker vom IHK-Magazin „Berliner Wirtschaft“ zitiert. Fast 27 Millionen Übernachtungen konnte die Berlin Tourismus & Kongress GmbH, deren Geschäftsführer Kieker seit 2009 ist, im vergange- nen Jahr in der Hauptstadt verbuchen. Schon jetzt werden mit dem Tourismus in der Stadt über 11 Milliarden Euro Umsatz erzielt; deutlich über 200 Euro lägen inzwischen, schätzt Burkhard Kieker, die Ausgaben pro Gast und Tag.

Auch in Neukölln hat der Stellenwert des Tou- rismus deutlich zugelegt. 22 Hotelleriebetriebe, die mindestens 10 Gäste gleichzeitig aufnehmen können und somit vom Amt für Statistik erfasst werden, gibt es im Bezirk. „Die Zahl der Ferienhäuser und -wohnungen ist in allen Jahren zu gering, dass das Amt für Statistik aus Datenschutzgründen Weiterlesen

Die breite Palette

Zur 707. Sitzung seit der ersten Einberufung am 13. Dezember 1946 kommen am nächsten Mittwoch um 17 Uhr Neuköllns Bezirksverordnete zusammen. Auf der Ta- gesordnung, die im BVV-Saal  des Rathauses abgearbeitet  werden will, stehen  The-

buddy bär_rathaus neukölln

men von A wie Alpha-Bündnis bis Z wie Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Hel- fern in der Flüchtlingsunterkunft Späthstraße.

Halbzeit der Veranstaltungsreihe „Gäste“ auf dem Neuköllner Kindl-Areal

privatbrauerei am rollberg_neuköllnÜber den unbeleuchteten Teil des Gelän- des der ehemaligen Kindl-Brauerei führte der Weg zum Bierausschank von Wilko Bereits Privatbrauerei am Rollberg. Hier emp- fing dieser Tage Andreas Fiedler, der künstlerische Direktor vom KINDL-Zentrum für zeitgenössische Kunst, seine Gäste. Es war die dritte von sechs vor der eigent-lichen Eröffnung des Zentrums im Sep- tember. Angekündigt waren zwei Vorträge: „Die Kindl-Brauerei“ und „Neukölln: Geschichte(n)“. Bald waren der Raum mit etwa 60 Menschen und die Gläser mit Rollberger Bier gefüllt. Man kennt sich, nickt sich zu, kommt ins Gespräch. Dann wurde mit Schiffsglockengeläut der Weiterlesen

Sonntags nie

Sonnabends  auch nicht, und  an  Werktagen muss  zwischen 16 und 6 Uhr  ebenfalls

gehwegschaeden-schild_neukoelln

auf manchem Neuköllner Bürgersteig auf die Begegnung mit Gehwegschäden ver- zichtet werden. Es lebe das gute Timing!

„Ausgestoßen und verfolgt“ verknüpft individuelle Schicksale auf lokaler Ebene mit politisch-rechtlichen Rahmenbedingungen

titel arbeitsheft_mobiles museum neuköllnFür Sportler ist es wohl eines der schönsten Erlebnisse, den eigenen Namen als Sieger bei der Stadiondurchsage zu hören. Ganz anders war das bei Rudolf Lewy, der als 17-Jähriger zwar am 1. August 1936 in Berlin die olympische Flamme ein Stück weit tragen durfte, doch der sich – seit- dem die Nazis 1933 an der Macht gekommen waren – immer unbehaglicher fühlte, sobald er beim Weitsprung als Sieger genannt wurde. Der Jude Rudolf Levy emigrierte schließlich 1939 nach New York. Ein Jahr zuvor war bereits sein Vater, Sozialdemokrat und von 1925 bis 1933 Lehrer an der Käthe-Kollwitz-Schule am Richard- platz, nach England gezogen.

Diese und viele andere Erlebnisse aus der Zeit des Nationalsozialismus werden in der Ausstellung „Ausgestoßen und verfolgt – Die jüdische Bevölkerung während des Nationalsozialismus in Neukölln“ präsentiert, die gestern in der Helene-Nathan-Bibliothek eröffnet wurde. Die Weiterlesen

Bloß keine Gesichter, die zu viele Geschichten erzählen: Susanne Ritter zeigt in Neukölln „Neue Bildnisse“

susanne ritter_vernissage galerie im körnerpark_neuköllnWo immer Susanne Ritter steht oder geht, hält sie nach Gesichtern Ausschau. Besonders Na- sen haben es der in Mainz lebenden Malerin angetan, die erstmals ihre Bilder aus Ei- tempera und Acryl-Lasur in Berlin ausstellt. 2_vernissage _susanne ritter_galerie im körnerpark_neuköllnFrüher, erzählt sie, ha- be sie fast ausschließ- lich von Textilien ver- hüllte Oberkörper ge- malt: Bilder wie das mit der Blindenbinde, das 1973 entstand und nun die Ausstellung „Neue Bildnisse“ in der Galerie im Körnerpark eröffnet, die ansonsten einzig Portraits junger Leute zeigt. „Darauf, Falten zu malen, hab ich keine Lust. Außerdem erzählen alte Ge- sichter zuviel“, begründet Susanne Ritter die Auswahl ihrer Modelle. Pragmatisch ist auch die Akquise: Weiterlesen

Wenn’s Spaß macht

Nicht nur im, auch auf dem Standesamt Neukölln geht es zuweilen rund. Wenn der Wind durch die Blaschkoallee in Britz weht, treffen sich die Spatzen zum Karussellfah-

wetterfahne_bürgeramt neukölln

ren auf der Wetterfahne über dem vor 120 Jahren als Kreiskrankenhaus Teltow ein- geweihten und später als Krankenhaus Britz genutzten Gebäude.

„Nicht alle gehen einen geraden Weg“

albert-schweitzer-büste_albert-schweitzer-gymnasium neuköllnEs war voll am Freitagmorgen in der Aula der Albert-Schweitzer-Gymnasiums: Die Abschlussjahrgänge von vier Neuköllner Schulen hatten sich versammelt, um ein besonderes Geschenk entgegen zu nehmen. Und über ein Dutzend Unternehmer und leitende Angestellte hatten teilweise weite Wege zurückgelegt, um es zu übergeben. Eigentlich hätte auch der Langstrecken-schwimmer Thomas Lurz, der 2012 bei den Olympi- schen Spielen Silber holte und den Weltmeistertitel über die 25 Kilometer-Distanz hält, unter den Mentoren der Initiative „Auf die Socken, fertig, los!“ sein sollen, um georg krapp_albert-schweitzer-gymnasium neuköllnvon seinem Werdegang und seinen Erfahrungen zu erzählen. Doch der Würzburger musste krankheitsbedingt absagen. Für einen Profisportler wie Lurz seien eben viele Medikamente tabu, wenn er nicht unter Dopingverdacht geraten will, erklärte Schulleiter Georg Krapp den Ju- gendlichen.

Die Frage „Ausbildung oder Studium?“ steht für sie unmittelbar bevor, Weiterlesen

Neuköllner Nostalgie und ihre Tücken

Man könnte meinen, dass sogar in Neukölln mit einem Schild, das auf etwas hin- weist, was es seit neun Jahre nicht mehr gibt, der Gipfel der Peinlichkeit erreicht ist. Ein Trugschluss! Wer aufmerksam stadteinwärts in der Hermannstraße unterwegs ist, trifft kurz vor der querenden Flughafenstraße auf den Vorschlag, rechts zum Park- haus im Forum Neukölln abzubiegen. Die Sache hat jedoch einen Haken, an dem vor allem mancher Ortsfremde hängenbleiben dürfte: Das am  2. September 2000  eröff-

vergessenes forum neukölln-schild_hermannstraße neukölln

nete Forum Neukölln gibt es längst nicht mehr. Schon im April 2002 wurde das um- satzschwache Shoppingcenter an einen neuen Betreiber verkauft, der Weiterlesen

„Kraftidioten“ bringt berlinalische Momente nach Neukölln

Nicht allein am roten Teppich vor dem Passage Kino merkte man vorgestern, dass die Berlinale zu Gast in Neukölln ist. Auch der Ansturm auf die Kinokasse war ungewöhnlich groß. Ein altersmäßig berlinale goes kiez_passage-kino neuköllnbunt gemischtes Publikum wollte im 220 Be- sucher fassenden Saal des geschichts-trächtigen Kinos an der Karl-Marx-Straße den Wettbewerbsfilm „Kraftidioten“ („In Order of Disappearance“) des norwegi- schen Regisseurs Hans Petter Moland se- hen.

Möglich wurde es durch die Sonderreihe Berlinale Goes Kiez, die schon zum dritten Mal Gast im Passage Kino war, wie Berlinale-Jurymitglied Matthias Elwardt vor dem Beginn des Films verkündete. Als Kinopatin konnte diesmal die Regisseurin Yase- min Şamdereli gewonnen werden, deren Berlinale-Wettbewerbsfilm Weiterlesen

Mitten ins Herz

Herzen, überall Herzen. Was dem Halloween-Spektakel der Kürbis, ist dem Valen- tinstag das Herz. Discounter empfehlen, dem oder der Liebsten morgen zur Feier des Tages Joghurt-Kreationen im herzigen Plastikbecher zu servieren oder einen be- pflanzten Korb in Herzform zu geben. Floristen pimpen Blumensträuße mit glitzernden Symbolen der  Liebe, und in  Neuköllner Schaufenstern wird  Herz in erster  Reihe ge-

valentinstag_trödler flughafenstraße neukölln

zeigt. Mit dem größten Herz empfangen aber morgen zweifellos die Neukölln Arcaden im Bereich des Haupteingangs ihre Besucher: 600 Kilogramm wiegt das 2,05 Meter hohe, 35 Zentimeter breitere und 3,68 Meter lange Organmodell, das zwischen 10 und 21 Uhr nicht nur angeschaut werden kann. Durch Türen in den Herzkammern ist es  begehbar, dazu tönt der Herzschlag durch das Innere des Organs.

Der Tante-Emma-Laden ist tot, es lebe der Späti

der späti_christian klierOffiziell heißen sie Spätverkaufsstellen. In Berlin aber, wo es über 900 von ihnen gibt, bleibt von dem sperrigen Begriff nur die erste Silbe und der wird ein Verniedlichungs-i angehängt – so dass am Ende  Späti  übrigbleibt.

Christian Kliers liebstes Exemplar dieser Einzel- handelsspezies mit Regalen voller Waren von Al- kohol bis Zwieback ist in Neukölln an der Kreuzung Flughafen-/Reuterstraße und heißt  Eck-Oase. Hier begann er auch als Student der Kunsthochschule Weißensee die Recherchen für seine Diplomarbeit im Fach „Visuelle Kommunikation“: Viele Monate lang hat der 29-Jährige hunderte der Läden be- sucht, ihre Inhaber und Kunden interviewt und die Sortimente sowie die Historie der Gattung Späti erforscht. Was Christian Klier dabei herausfand, ist nun auf 176 Seiten in dem Buch „Der Späti“ nach- zulesen, das letzte Woche in Hassans Eck-Oase vorgestellt wurde.

Ab in die Mitte!

steven karlstedt_brandenburger tor_spremberger straße neuköllnArnold Zenkert hat es exakt berechnet. Vor gut vier Jahren ermittelte der Potsdamer Professor, der im letzten April fast 90- jährig verstarb, den westlichsten und östlichsten, nördlichsten und südlichsten Punkt der Hauptstadt und stellte anhand dieser Koordinaten fest: Nicht, wie bisher angenommen, in der Kreuzberger Alexandrinenstraße 12 – 14, sondern bei 52° 29′ 38“ nördlicher Breite und 13° 25′ 26“ öst- licher Länge liegt der geografische Mittelpunkt Berlins – und somit direkt zwischen den Hausnummern 3 und 4 in der  Spremberger Straße  im Neuköllner Reuterkiez.

Zwar sorgte die Berechnung von Zenkert nun nicht dafür, dass die in der Alexandri- nenstraße montierte Granitplatte mit der Inschrift „Hier befindet sich Weiterlesen

„The Cut“ – ein Tabuthema als Film

cineplex neukölln„Wenn’s zu heftig wird, geh ich!“, warnt die junge Frau ihre Freundin vor. Die beiden stehen zusammen mit vielen anderen im Foyer des Cineplex Neukölln. Popcorn-Duft liegt in der Luft, aber kaum jemand glaubt, dass Popcorn zu dem Film passt, der gleich beginnt. „Demnächst geschehen Wunder“ heißt er nicht, und es ist auch kein Horrorstreifen oder Hard- core-Psychothriller, wie die Stimmung vermuten ließe: Gezeigt wird der Dokumentarfilm „The Cut“, in Anwe- senheit von Regisseurin Beryl Magoko und Produzent Andreas Frowein.

Nach der Vorführung beantworten sie gerne Fragen aus dem Publikum, kündigen sie an, bevor der Film beginnt, der 2010 als Abschlussarbeit für die Kampa- la University in Magokos Heimatdorf im Distrikt Kuria in Kenia entstand und das Thema Genitalverstümmelung behandelt. Bei 17 internationalen Festivals in Afrika, Europa und den USA ist „The Cut“ inzwischen gelaufen; sieben Auszeichnungen erhielt die Regisseurin bisher für ihren Film, der insbesondere für die Weiterlesen

Retro-Selfies made in Neukölln

Selfies sind total angesagt. Fast jeder, der ein Smartphone oder eine Digitalkamera besitzt, hat zumindest eines dieser Fotos von sich, das offensichtlich mit ausge- strecktem Arm geschossen wurde. Der Spaß an der Selbstinszenierung im Bild, die erstmals vor 12 Jahren  Selfie genannt wurde, begann jedoch lange vor dem digitalen

photoautomat flughafenstr neukölln

Zeitalter: Allein, zu zweit oder als Gruppe verdrückte man sich in Photoautomaten wie diesen, Vorhang zu, Hocker in die gewünschte Höhe drehen, Geld einwerfen und los ging die Foto-Session. Nur auf das Löschen bei Nichtgefallen musste man verzich- ten, das ist bei den Retro-Selfies auch heute noch so.