Schuhe, überall Schuhe. Entlang des Zauns, der das Grundstück an der Neuköllner Blaschkoallee umgibt, haben sich kleine und größere Schuhpark- plätze gebildet. In jeder freien Ecke liegen paar-
weise Sandalen, Pumps, Slipper, Ballerinas und Sneakers herum, und vor dem Haupteingang zum Sri Mayurapathy Murugan Tempel, der nur mit nackten oder bestrumpften Füßen betreten werden darf, türmen sie sich zu veritablen Haufen.
„Too much people“, findet eine alte Frau, die sich mit ihrem Papp- teller mit dem vegetari- schen Festschmaus hinter den farben- prächtigen Bau verzogen hat, in dem am Wochenende Berlins erster freistehender Hindu-Tempel eingeweiht wurde. Etwa 1.000 Mitglieder zählt der Hindu Maha- sabhai e. V. aktuell, der die religiöse Ver- sammlungsstätte im Neuköllner Ortsteil Britz erbauen ließ; mehrere tausend Besu-
cher wa- ren es, die an der zweitägigen Zeremonie teilneh- men wollten. Sicher, sagt die Frau, sei sie stolz, dass sich so viele Leute für den Hinduismus interessieren
und zur Besichtigung des Murugan Tempels ge- kommen sind.
Nach dem Einweihungs-wochenende, das mit dem indischen Tempel-Architekten Govindan Ravi Shankar, Priestern und einer heiligen weißen Kuh gefeiert wurde, wird es ruhiger in der neuen Begegnungsstätte tamilischer Hinduisten werden: Mit sechs Puji-Andachten täglich, die in religiöser Ruhe stattfinden und außer für Gläubige
auch für interessierte Besucher offen sind, kehrt der Alltag in das Gemeindeleben ein. Und der bedeutet ebenfalls, dass auch die Abschlussarbeiten am Sri Mayu- rapathy Murugan Tempel erledigt und die letzten Baugerüste verschwinden werden.
=ensa=
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