Im Columbiabad Neukölln dürften sich an diesem Wochenende jede Menge Leute, die nicht aufs Schwimmen aus sind, unter die Badegäste mischen. Denn dort bekommen Schaulustige ab heute viel zu sehen: Um 15 Uhr beginnt der Wettkampf um die Deutsche Splashdiving Meister- schaft, an dem sich 55 Jugendliche und Erwachsene mit waghalsig-artistischen Sprünge und krachend-spritzigen Lan- dungen beteiligen.
Auch acht Frauen sind dabei. Die Fun- Sportart, bei der es um das geht, was landläufig als Arschbombe bekannt ist, sei zwar eine Domäne junger Männer, aber „die Frauen sind klar im Aufwärts- trend“, sagt Christian Guth, der das Splashdiving-Event im Columbiabad or- ganisiert. „Obwohl sie durch ihr Unter- hautfettgewebe im Nachteil sind und wesentlich leichter blaue Flecke kriegen.“ Es bleibt allerdings nicht immer bei solchen oberflächlichen, schnell vergänglichen Verletzungen: Wenn Knie beim Salto mit Lippen kollidieren, sind letztere die Verlierer. Das habe er bei einem missglückten Sprung vom 1-Meter-Brett schmerzlich erfahren müssen, erzählt einer der Splashdiver.
Bei den Wettbewerben um die Deutsche Meisterschaft und Weltmeisterschaft geht es vom 10-Meter-Turm mit Salti und Schrauben in die Tiefe. Was die Springer während des etwa zweisekündigen Fluges zeigen, muss vorher bei den Punktrichtern ange-
meldet werden. Die Ausführung der Figuren fließe ebenso in die Wertung ein wie die Landung, erklärt Christian Guth. Es gehe also um mehr als die perfekte Arsch- bombe. Samstag und Sonntag treffen dann die besten Splashdiver aus Deutschland
auf 20 internationale Konkurrenten, um in der Einzel- und Synchron-Disziplin zu- nächst die Finalisten und dann am Sonntag den Weltmeister zu ermitteln.
Bereits gestern zogen viele der DM- und WM-Teilnehmer ins Camp ein, das im be- nachbarten Scube Park eingerichtet wurde, und starteten mit einem Trampolin-Work-
shop ins Wettkampf-Wochenende. Zum Trainieren der Flugfiguren sei das Sport- gerät perfekt, fanden sie, aber die Lan- dung im Netz sei doch nichts gegen die krönende Arschbombe im Wasser.
Wegen der Splashdiving-Wettbe- werbe ist das Schwimmen im 50- Meter-Becken des Columbiabads Neukölln bis Sonntag von 8 bis 12 und 18 bis 20 Uhr nicht möglich; zwischen 12 und 18 Uhr wird der Sprung- bereich abgeteilt. Für Zuschauer gilt der reguläre Eintrittspreis von 4,50 €.
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