Die Hinweistafel steht noch an Neuköllns Sonnenallee, nur von dem, worauf sie hinweist ist nicht mehr viel übrig. Das Gebiet, auf dem früher Laubenpieper ihre Freizeit genossen, erweckt den Anschein, als wäre ein Hurrikan darüber hinweg gefegt. Die Trümmer von Holzhütten und Zäunen liegen verstreut oder zu meter- hohen Stapeln aufgetürmt in den ehe- maligen Kleingartenkolonien, die Blu- men-, Kräuter- und Gemüsebeete sind zerstört. Doch es war keine Naturgewalt, die hier eine Schneise der Verwüstung geschlagen hat, sondern die Politik. Parallel zur
Sonnenallee, nördlich der Dieselstraße, sieht es nicht anders aus: Auch hier sind die einstigen Parzellen von Brettern, Baumaterial und Schutt übersät. Nur die aus Stein
gemauerten Datschen stehen noch und warten auf die Bagger, die fortsetzen sollen, was heute vor einer Woche mit dem offiziellen Spatenstich begann: der Ausbau der Stadtautobahn A100. Auch das Werksgelände einer früheren Aluminiumfabrik an der
Sonnenallee wird der umstrittenen 3,2 Kilometer langen, sechsspurigen Trasse wei- chen müssen, die Neukölln ab 2022 teils unter- und teils oberirdisch mit dem Nachbarbezirk Treptow verbinden soll.
=ensa=
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