Pferdefleisch in der Bolognese-Soße von Tiefkühlgerichten, in Hacksteaks, Chili con Carne, Kalbfleischleberwurst, Rindergulasch und Döner-Spießen. Die Verbraucher sind angesichts galoppierender Lebensmittelskandale verunsichert und wütend, dass ihnen skrupellose Nahrungsmittelproduzenten eine Mogelpackung nach der anderen unterjubeln. „Wenn ich Pferdefleisch essen will, dann kauf ich mir wel- ches“, sagt eine nach Neukölln migrierte Rheinländerin, die in der Schlange vor dem Wurst-Sonderposten Markt am Britzer Damm steht, um den Hauptbestandteil für ihren
original Rheinischen Sauerbraten zu besorgen. Andere stehen nach Eisbein, Eintopf oder Bratwurst an. Der Straßenverkaufsstand ist längst kein Geheimtipp mehr für Leute, die sich schnell und für wenig Geld eine warme Mahlzeit einverleiben wollen. Dass zur zweigleisigen Unternehmensstrategie auch Qualitäts-Fleischwaren vom Pferd gehören, die wahrlich nicht dem Billigsegment zuzuordnen sind, hat sich noch nicht so weit herumgesprochen, obwohl es nur wenige Verkaufsstellen in Berlin gibt. An der Nachfrage habe sich durch den Pferdefleisch-Skandal nichts geändert. Der trabt nun neben dem ungleich gesundheitsschädlicheren Giftmais-Skandal her.
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