Zur Interpretation freigegeben

Wir bitten um Ihr Verständnis! Das hören oder lesen Bahnreisende, wenn wieder mal ein Zug Verspätung hat, Postkunden, die vor der wegen einer Betriebsversammlung geschlossenen Filiale stehen, und diverse andere Leidtragende. Auch in Neukölln bedient man sich gerne dieser häufig strapazierten Floskel – zum Beispiel am  Platz der Stadt Hof, der derzeit über die Ganghoferstraße hinweg  eingerüstet ist  und  um- gestaltet  wird. Über  das, was  dort passiert, klären  Baustelleninfos  auf, die  an  den

baustelleninfo 2-2013_pdsh neukölln

Sperrzäunen hängen. Natürlich wird auf ihnen auch um Verständnis gebeten. Wofür, das bleibt zuweilen im Nebulösen stecken und somit der Deutungshoheit des Lesers überlassen. Entschuldigt man sich hier also dafür, dass auch genannte Perso- nengruppen trotz der Bauarbeiten zum Ziel kommen? Oder wird gar um Verständnis dafür gebeten, dass man sich in finanziell angespannten Zeiten keine kostspieligen Barrieren leisten kann? (Zugegebenermaßen ist dieses Beispiel aus dem Zusam- menhang gerissen, aber dazu lädt der ungeschickt formulierte Passus „Einschrän- kungen und Beeinträchtigungen“ in der  aktuellen Baustelleninfo  förmlich ein.)