„Kommen und Gehen im Schillerkiez – den Wandel gemeinsam gestalten“: Darum ging es bei der Stadtteilkonferenz, zu der das Quartiersmanagement (QM) des Viertels Mitte Dezember in die Gene- zareth-Kirche eingeladen hatte.
Viel Neues kam dabei erwartungs- gemäß für einigermaßen Informierte nicht heraus. Einzig der in einen Ne- bensatz verflochtene Hinweis, dass QM-Teamleiterin Kerstin Schmiede-knecht (r.) zu den Gehenden zählt, hat überrascht.
Bedauern dürfte ihr Weggang aus dem Schillerkiez kaum hervorrufen. Denn Schmiedeknecht hat es in den 14 Jahren ihrer Tätigkeit für das QM Schillerpromenade wahrlich nicht auf Beliebtheit ange- legt. Wer per Zugehörigkeit zu einem Gremium wie z. B. dem Quartiersrat mit ihr zu tun hatte und das Gefühl haben wollte, eigentlich passabel mir ihr auszukommen, tat gut daran, ihrer Meinung zu sein oder mit einer anderslautenden hinterm Berg zu halten. Für diejenigen, die nichts mit ihr und der Institution Quartiersmanagement generell zu tun haben wollten, war sie hin- gegen die personifizierte Zielscheibe und ihr Name ein Synonym für Gentrifizierung. Wiederum anderen war sie so gleichgültig wie der berühmte umkippende Sack Reis in China.
„Dass sie es überhaupt so lange aus- gehalten hat“, wundern sich manche. Zu- nehmend dünnhäutiger sei sie – verständ- licherweise – im Laufe der Zeit geworden. Doch statt ihre Schwachstellen zu zeigen und so zumindest in weiten Kreisen Empathie zu ernten, habe Kerstin Schmiede- knecht sie durch aufgesetzte Härte, Schärfe und verbale Ausbrüche zu kaschieren versucht, ist aus dem Kiez zu hören.
Der 31. Dezember war der letzte Arbeitstag der Quartiersmanagerin im Gebiet rund um die Schillerpromenade. Sie ist weg – und seit dem 1. Januar für das Altstadtma- nagement Spandau tätig. Wer nun die Teamleitung übernimmt, werde sich innerhalb der nächsten Tagen entscheiden, sagt Gunnar Zerowsky vom QM Schillerpromenade. Fakt sei jedoch bereits jetzt, dass man künftig mit 2,3 Stellen auskommen müsse.
Ob die personellen Veränderungen im Quartiersmanagement einen Wandel vom jahrelang praktizierten Top-down-System zu echter Bürgerbeteiligung bedeuten wer- den, wird von vielen bezweifelt. Anderen ist auch das egal.
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