Auf eigene Faust

„Mit dem Chauffeur durch die Neuköllner Kulturszene“ – das war jahrelang der Slogan des Kunstfestivals NACHTUNDNEBEL. Nun hat er ausgedient. Bei der heutigen 11. Auflage des Events, die ob „des Rückzugs der öffentlichen Hand aus der Finanzierung von Kunst und Kultur“ von den Organisatoren unter unkomfortab- leren Bedingungen denn je gestemmt werden muss- te, müssen auch die Besucher umdenken. Großraum-taxen, die auf verschiedenen Routen zwischen den Veranstaltungsorten unterwegs sind, um Kultur-Expe- ditionsteilnehmer kostenlos von A nach N und Z zu bringen, gibt es nicht mehr. Wer heute die NACHTUNDNEBEL-Lo- cations erkunden will, muss sich erstmals selber überlegen, wie er sie anläuft oder -fährt – oder an einer der angebotenen Führungen teilnehmen.

Welche Auswirkungen der Wegfall der Chauffeure und damit eines Alleinstellungsmerkmals hat, das bisher sicher nicht unmaßgeblich zur Attraktivität des Festivals beitrugen,  wird sich zeigen. Dass sich die Zahl der Veranstaltungsorte im Vergleich mit dem Vorjahr um ein Zehntel reduziert hat, dürfte hingegen kaum jemandem auffallen, denn es sind immer noch rund 100.

Das Festival wird um 18 Uhr von Neuköllns Bezirksstadträtin Franziska Gif- fey und Katharina Smaldino, der Beauftragten für Menschen mit Be- hinderung, im  Schillerpalais  eröffnet.

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