Klein, aber oho

sasarsteig neuköllnNeulich im Sasarsteig, dem Ver- bindungsweg zwischen Mainzer Straße und Reuterstraße: Zwei Mädchen im Grundschulalter, die an einem der Laternenpfähle Gummitwist spielen, ein Mann im Rentenalter und ein Hund an einer Roll-Leine, der sich schnüf- felnd durchs Gras neben dem Gehweg bewegt. In Höhe der beiden Mädchen hat der Vier- beiner endlich gefunden, was er offenbar suchte: einen geeigneten Platz fürs große Geschäft. Sein Herrchen lässt ihn gewähren, zieht wenig später mit der Auf- forderung „Los, komm!“ an der Leine und geht weiter.

„Wollen Sie die Hundescheiße da jetzt etwa liegen lassen?“, ruft eines der Mädchen ihm mit wütender Stimme hinterher. Der Mann dreht sich zu ihr um: „Warum nich?“ Sie zeigt auf das sehr dezente Schild, das in äußerst luftiger Höhe am Laternenpfahl hängt. „Seit wann ist das denn da? Hab ick ja noch nie jesehn!“, behauptet der Hundehalter. „Ich bin viel kleiner als Sie und seh’s auch“, entgegnet das Mädchen aufgeregt, „und außerdem wär’s auch ohne Schild verboten.“ Sie solle ihn doch mit ihrer Klugscheißerei in Ruhe lassen, ist alles, was ihm dazu im Weitergehen einfällt.