Wäre sie ähnlich berühmt wie das Holstentor, der Kölner Dom, Bremens Roland oder Neuschwanstein, dann wäre vielleicht eine 2-Euro-Gedenkmünze der Gropiusstadt geprägt worden. So aber muss sich die Trabantenstadt im Neuköllner Süden, die in diesem Jahr das 50-jährige Jubiläum ihrer Grundsteinlegung feiert, mit einem Be- zirkstaler „50 Jahre Gropiusstadt“ begnügen.
Doch auch diese Sondermünze bedeutet schon reichlich Ehre für die Großsiedlung und den Bezirk: Sieben Medaillen mit Stadtteil-Bezug hat die Staatliche Münze Berlin bislang aufgelegt, erst mit der nun erschienenen achten kam ein Neuköllner Motiv in die Kollektion. „Dafür bieten sich möglichst runde Jubiläen an. Das Thema muss eine gewisse Breitenwirkung entfalten. Ein weiteres Kriterium ist, ob es im Bezirk ent- sprechende Aktivitäten gibt, das Jubiläum auch zu begehen„, erklärt Dr. Andreas Schikora, Vorstand der Staatlichen Münze Berlin, die Entscheidung für den Gropiusstadt-Taler. „Von den Kandidaten für 2012 war das Thema das attraktivste.“ Unbekannt sei hingegen gewesen, dass in diesem Jahr in Neukölln auch 275 Jahre Böhmisches Dorf ge- feiert werden.
Einen Durchmesser von 40 Millimetern und ein Gewicht von etwa 22 Gramm hat die Kupfer-Nickel-Münze mit der Skyline der Gropiusstadt auf der Vorderseite. Die Rückseite der von Laura Nicklaus gestalteten Medaille zeigt das Neu- köllner Bezirkswappen nebst dem Spruch „Im Herzen ist jeder Neuköllner!“. Noch besser hätte in dem Fall aber eigentlich Heinz Busch- kowskys Lieblingsspruch „Neukölln ist vorne. Und wenn Neukölln mal hinten ist, dann ist hinten vorne!“ gepasst. Denn wen – abge- sehen von Numismatikern – interessiert bei einer als Zahlungsmittel wertlosen Münze schon, wo vorne und wo hinten ist?
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