Von einem Extrem ins andere

Auch in Neukölln versucht man es in der Regel erst- mal im Guten: Da werden muster- gültige Anreden und Umgangsfor- men an den Tag gelegt, wird gebe- ten und an den Sinn für den Er- halt  vorhandener Werte appelliert.

Oft greift diese Strategie der Pro- phylaxe auch, im- mer aber nicht, und  dann  ist es – wie dieses Bei- spiel beweist – schnell vorbei mit des Neuköllners Contenance.

Enthüllung

Dass es  „sehr schwer“  werden würde,  hatte er bereits geahnt.  „Aber am  Ende wer-

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den  wir  mit 1:0 gegen Italien gewinnen“, war der Herr über Pommes, Brat- und Cur- rywürste und Burger ebenso sicher. „In der Verlängerung.“ Wäre es so gekommen, dann hätte auch die schwarz-rot-güldene Fahne, die um den Imbiss  Bei Papa  drap- piert war, noch eine Verlängerung bis zum EM-Finale am Sonntag bekommen. Die Prognose stimmte allerdings nur hinsichtlich des einen Tors für Deutschland; die Italiener schossen eins mehr.

Grüne Oase mit Warteliste

pyramidengarten neukölln, multikultureller nachbarschaftsgarten neukölln columbiadammNein, die Schuhe, die auf der Mauer neben dem Tor zum Pyramidengarten Neukölln stehen, sind keine Fund- stücke, die auf ihre Abholung warten. Die seien im letzten pyramidengarten neuköllnJahr für die Aktion „Grüner Kiez – Los geht’s“ be- pflanzt gewesen, erklärt Christian Hoffmann. Er ist Vorsitzender des Vereins, der den 2007 gegründeten multikulturellen Nachbarschaftsgarten betreibt. Damals gab es mit dem von griechischen Senioren initiierten Interkulturellen Garten Perivoli nur ein einziges Projekt im Bezirk, das auf  ge- meinsames Gärtnern  setzte und eine  Alternative zum Schrebergarten  bot: „Wir fanden, dass es für so etwas auch im Norden von Neukölln einen Bedarf gibt, und lehmofen pyramidengarten neukölln, multikultureller nachbarschaftsgarten neukölln columbiadammpachteten vom Bezirksamt das brach- liegende Grundstück, auf dem vorher eine Friedhofsverwaltung war.“

Insgesamt 2.550 Quadratmeter ist es groß, etwa 1.000 davon nutzt der Stein- bildhauer Marcus Leicher, auf der rest- lichen Fläche rund um das Vereins- pyramidengarten neukölln, multikultureller nachbarschaftsgarten neukölln columbiadammhaus mit dem pyramidenför- migen Dach grünt und blüht es. Gemüse, Obst, Kräuter und Blumen gedeihen auf den Beeten, die von den Vereinsmitgliedern bewirtschaftet werden. Wer den Garten als Mitglied nutzt, zahlt pro Jahr einen Mindestbeitrag von 60 Euro, maximal ist es das Dreifache. „Die Nachfrage ist groß“, sagt Christian Hoffmann. „Wer momentan bei uns mit dem Gärtnern anfangen will, muss auf die Warteliste, weil alle Parzellen vergeben sind.“  Mit dem Wunsch, auf einer eigenen Scholle dem Urban Gardening zu frönen, ist es allerdings im  Pyramidengarten nicht getan: Wer hier einsteigt, muss auch die  Bereit-

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schaft mitbringen, sich um die  Pflege der gemeinschaftlich genutzten Flächen und Einrichtungen zu kümmern. Das Vereinsheim, das auch für Feiern und Workshops bereitsteht, und die Gartengeräte müssen in Schuss gehalten, gelegentlich keine Reparaturen ausgeführt, Obstbäume abgeerntet und die Früchte verarbeitet werden. Bestenfalls folgen der bekundeten pyramidengarten neukölln, multikultureller nachbarschaftsgarten neukölln columbiadamm, dr. christian hoffmannBereitschaft zum Wohle der Gemeinschaft dann auch Taten: „Das klappt natürlich leider nicht immer, ist aber normal bei der Arbeit in Vereinen.“

40 Kilogramm Weintrauben hätten die Reben auf dem Grundstück im letzten Jahr getragen, erinnert sich Christian Hoffmann. Massenweise Obst und insektenhotel pyramidengarten neukölln, multikultureller nachbarschaftsgarten neukölln columbiadammGemüse sei eingekocht und als Marmeladen oder Chut- neys zubereitet worden, um sie auf Märkten und Kiez- festen zu verkaufen. Das gilt auch für den Honig, den die Bienen produzieren, die im Insektenhotel des Pyramidengartens einchecken. Ein  Lern- und Lehrort sei das Kleinod bereits – nicht nur für die Vereinsmitglieder und ihre Familien. Etwa ein Drittel von ihnen bringt durch einen Migrationshintergrund Leben in den multikulturellen Ansatz. Außerdem seien oft Gruppen oder Studenten zu Gast, um sich über die praktische Umsetzung von Nachbarschaftsgärten zu informieren. Auch von Projekten aus anderen Kiezen werde der Pyramidengarten häufig genutzt: Am ersten Juli-Wochenende kommen die  Coolen Kids  zu Übernachtung und Klima-Frühstück, im August startet eine längerfristige Kooperation mit Marions Kochtheater und dem FABIZ Familienbildungszentrum. „Auf solche Vernetzungen haben wir schon immer großen Wert gelegt“, sagt pyramidengarten neukölln, multikultureller nachbarschaftsgarten berlin-neukölln columbiadammHoffmann. „Davon lebt unser Projekt.“

In manchen Fällen ist das durchaus wörtlich zu neh- men: Gedüngt werde hier mit  Mist aus dem Tierpark pyramidengarten neukölln, multikultureller nachbarschaftsgarten berlin-neukölln columbiadammNeukölln. In anderen wird das Networking-Engagement mit Man- power und Projektgeldern belohnt, die zur Finan- zierung des Gartens beitragen. „Schön wäre es“, findet Christian Hoffmann, „wenn der Pyramidengarten noch verstärkter als Treffpunkt genutzt werden würde.“ Aber leider wüssten viele ja gar nicht, was für eine grüne Oase sich hinter der hohen, roten Mauer am  Columbiadamm  versteckt.

Jeden  Sonntag  ist im  Pyramidengarten Neukölln  ab 14 Uhr Tag der offe- nen Tür. An jedem  ersten Sonntag des Monats  können auch Gäste nach Voranmeldung aus mitgebrachtem Teig im  Lehmofen  Brote backen.

=ensa=

Freiwillig in den Knast

Schon während des Kulturfestivals 48 STUNDEN NEUKÖLLN haben viele die Gele- genheit  genutzt, sich  zwanglos  etwas genauer im ehemaligen  Neuköllner Gerichts-

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gefängnis in der  Schönstedtstraße  umzusehen. Das kann man auch  am kom- menden Samstag wieder tun: Dann ist im „Café Schönstedt“ genannten Ex-Knast von 15  bis 18  Uhr  letztmalig  die  Ausstellung  „Positioning  Osmotic  Impulses“  zu

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sehen. Zwar nicht mehr in einem Umfang wie vor zwei Wochen beim Kulturspektakel, als  22 internationale Künstler 30 Zellen  in Installationen verwandelten, aber beeindrucken  kann auch das dezimierte  Restangebot, das sich über die 1. Etage im

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Trakt A erstreckt. Ebenfalls in die Verlängerung (Zeiten s. o.) geht die beeindruckend bedrückende Ausstellung  „Lebenszellen“  im Erdgeschoss des Backsteinbaus. Sechs  Künstler haben für die die  Lebenswege von  Menschen recherchiert und skiz-

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ziert, die als Asylhäftlinge in der Schönstedtstraße einsaßen und ihnen mit der Ausstellung temporäre Denk- und Mahnmale gesetzt.

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Erinnerungen für die Zukunft

Eigentlich sind sie zu zwölft, doch diesmal sind nur neun Frauen und Männer ge- kommen. Nun ja, es ist Fußball-EM, da mischen viele vorübergehend ihre Prioritäten neu. Gut möglich, dass die drei Fehlenden nach den Sommerferien auch wieder am workshop-reihe "geteilte erinnerungen", hufeisensiedlung britz, museum neuköllngroßen Tisch unter dem Dach des Museums Neukölln sitzen und mit dem  Workshop „Ge- teilte Erinnerungen“  weitermachen.

Noch bis Oktober läuft er. Zweimal pro Monat trifft sich die Gruppe, die von der Ethnologin Barbara Lenz und der Künstlerin Roos Versteeg geleitet wird. Zentrales Thema der Gesprächs- und Erin- nerungswerkstatt ist die aus Hufeisensiedlung und Krugpfuhlsiedlung bestehende  Großsied- lung Britz. Um ihre Architekturgeschichte und um zeitgeschichtliche Ereignisse geht es, aber auch um die Menschen, die früher dort gelebt haben und heute dort wohnen. Auf eine Frau aus der Gruppe trifft beides zu; sie ist vor vielen Jahrzehnten in diesen Kiez im Ortsteil Britz gezogen. Andere nehmen an dem Workshop teil, weil sie eine Beziehung zu Britz haben und/oder ihr bezirkshis- torisches Wissen erweitern wollen.

Alte Fotos, Literatur über die Hufeisensiedlung und Arbeitsbögen, die die Aspekte ankündigen, die an diesem Abend diskutiert werden sollen, liegen auf dem Tisch: Gemeinschaft und Gesellschaft. Für welchen dieser Begriffe ist die von Bruno Taut nach dem Alle-wohnen-gleich-Prinzip entworfene Siedlung Beispiel? Führt(e) die geschlossen anmutende Bauweise dazu, dass die Bewohner workshop-reihe "geteilte erinnerungen", hufeisensiedlung britz, museum neuköllnsich als Teil einer Gemeinschaft  fühl(t)en? Nein, ist ein Mann überzeugt, die Bauweise an sich spiele für das Gemeinschafts- gefühl keine Rolle, das werde eher durch die Mietwirtschaft bzw. bei- spielsweise Genossenschaftswoh- nungen initiiert. Die Rentnerin aus der Hufeisensiedlung stimmt ihm zu. Sie habe den Gemeinschaftsgedanken dort zumindest nicht erlebt, sagt sie. Wohl aber habe es  Orte gegeben, an denen Gemeinschaft im Sinne von Kommunikation entstand: Die Männer aus der Siedlung hätten sich am Kiosk Berta getroffen, die Frauen am Bolle-Milchwagen, beim Teppichklopfen in den Höfen oder auch in den Waschküchen, die jedes Mehrfamilienhaus hatte. Eine Frau, die vor einigen Jahren aus Polen nach Berlin kam, erzählt, dass sich solche gemeinsamen Waschküchen in ihrer Heimat eben- falls durchgesetzt hätten und es sie noch heute oft dort gebe.

Die  Brücke von der Historie in die Gegenwart ist geschlagen. Auch das gehört zu  den An- liegen von Barbara Lenz und Roos Versteeg, die dem Erzählen durch ihren Input einen roten Faden geben und es moderieren. Eines der Ergebnisse des „Geteilte Erinnerungen“-Work- shops soll  Audio-Material für einen Hörspa- ziergang  durch die Großsiedlung Britz sein. Doch, ja, ein bisschen von Tauts Ambition, Raum für gemeinschaftliches Wohnen zu schaf- fen, sei schon umgesetzt worden: Für mehr als den kleinsten gemeinsamen Nenner reicht es nach Meinung der Workshop-Teilnehmer nicht. Die Siedlung sei ja ob der Aus- stattung ihrer Wohnungen schnell auch für Mieter attraktiv geworden, die mehr als all jene verdienten, für die sie ursprünglich konzipiert worden war. Vor allem an den Gärten sei das deutlich geworden: „Die Mieter der ersten Stunde haben sie als Nutzgärten angelegt, später wurden sie immer öfter als Ziergärten zweckenfremdet.“ Inzwi- schen, berichtet einer aus der Gruppe, werde die Rückkehr zur Anlage eines klassischen Gartens sogar vom Landesdenkmalamt gefördert.

Auch nach den Sommerferien ist für Interessierte noch ein Einstieg in den  Workshop „Geteilte Erinnerungen“  möglich; weitere Infos hier.

=ensa=

Ohne Wenn und Aber

An der Frage „Ist das Kunst oder kann das weg?“ scheiden sich oft die Geister, nicht nur in Neukölln. In dem Fall dürften sich aber alle einig sein:  Das  kann nicht weg!

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Neuköllner Spezialitäten – auch auf Rügen zu haben

langer tag der stadtnatur 2012 (stiftung naturschutz berlin), märkisches landbrot gmbh neuköllnErstmal Händewaschen. Wie das richtig gemacht wird, steht auf einer illustrierten Beschreibung, die über dem Waschbecken hängt. Und saubere Hände sind wichtig, weil die gleich mit Lebensmitteln in Be- rührung kommen werden. Die Wartezeit in den Schlangen vor den beiden WC- Räumen vertreiben sich die Menschen mit noch dreckigen Händen mit Schilderungen, was sie schon bei diesem Langen Tag der Stadtnatur gemacht haben und noch machen wollen. Nun ist aber erstmal Brot- backen und eine Besichtigung der Bio-Bäckerei  Märkisches Landbrot dran, die langer tag der stadtnatur 2012 (stiftung naturschutz berlin), märkisches landbrot gmbh neukölln, patrick hannemannsich im Neuköllner Industriegebiet südlich der Grenzallee angesiedelt hat.

„Die Kinder kriegen gleich T-Shirts und die Erwachsenen weiße Kittel“, kündigt Jürgen Baumann an, der in dem seit 1930 be- stehenden Unternehmen zuständig für die Führungen ist. Bei der Verteilung der weißen Klipphauben wird nicht zwischen klein oder groß unterschieden, die passen auf jeden Kopf. Baumann führt die fertig ausstaffierte Gruppe durch die Produktionshalle und übergibt sie an Bäckermeister langer tag der stadtnatur 2012 (stiftung naturschutz berlin), märkisches landbrot gmbh neuköllnPatrick Hannemann.  „Den Dinkel-Rosinen-Teig ha- ben wir gestern schon angesetzt“, erklärt der, „und aus dem machen Sie nun  Vier-Strang-Zöpfe, die Sie dann später mitnehmen können.“ Einen Prototyp hat er bereits vorbereitet. Besonders zuversichtlich, wenigstens etwas annähernd Ähnliches hinzukrie- langer tag der stadtnatur 2012 (stiftung naturschutz berlin), märkisches landbrot gmbh neukölln, patrick hannemanngen, ist niemand. „Ich zeig Ihnen, wie’s geht“, sagt Patrick Hannemann. Bei den Amateurbäckern keimt Hoffnung auf, dass der eigene Zopf am Ende nicht nur gut schmecken wird, sondern auch so aussehen könnte. Frauen seien beim Flechten im langer tag der stadtnatur 2012 (stiftung naturschutz berlin), märkisches landbrot gmbh neuköllnVorteil, weil die meis- ten das Prinzip ja schon mit drei Haarsträhnen kennen: „Aber mit vier Strängen ist es noch leichter.“ Man müsse die Teigrollen so anordnen, dass sie wie ein kopfloses Männchen aussehen. Und dann immer im Wechsel das – bei Draufsicht – rechte Bein über den linken Arm langer tag der stadtnatur 2012 (stiftung naturschutz berlin), märkisches landbrot gmbh neuköllnund den rechten Arm über das linke Bein legen. Ruckzuck ist der Zopf fertig. „Das Wichtigste ist, dass man im Rhythmus bleibt“, verrät der Bäcker den staunenden Gästen. Ein Paar versucht sich mit langer tag der stadtnatur 2012 (stiftung naturschutz berlin), märkisches landbrot gmbh neuköllnHannemann im Syn- chronflechten,  eine Frau verblüfft den Profi durch ihre Geschicklichkeit vollends, und eines der Kinder aus der Gruppe will lieber ein Dinkel-Rosinen-Gesicht als einen Zopf mit nach Hause nehmen. „Auf das werde ich später beim Backen besonders aufpassen, damit es nicht verbrennt“, verspricht Patrick Hannemann. Die Zöpfe würden etwa eine langer tag der stadtnatur 2012 (stiftung naturschutz berlin), märkisches landbrot gmbh neuköllnViertelstunde im Ofen bleiben müssen. „So lange“, sagt er, „dauert es auch ungefähr, mit vier bis fünf Bäckern  100 Zöpfe  für Bestellungen unserer Ver- kaufsstellen zu flechten.“ Damit, dass die hier auch im Echtbetrieb  in Handarbeit  entstehen, hat nicht jeder langer tag der stadtnatur 2012 (stiftung naturschutz berlin), märkisches landbrot gmbh neuköllngerechnet.

Die Backzeit der noch in Sesam gewälzten und mit Namensschildern versehenen Rosinenzöpfe nutzt Jürgen Baumann, um zu zeigen, welche Stationen Getreidekörner bei Märkisches Landbrot durchlaufen, damit sie zu Broten werden. Durchschnittlich 8.000 Laiber in Demeter-Qualität produziert das Unternehmen täg- märkisches landbrot gmbh neuköllnlich und liefert sie an Bioläden, Markthändler, Restaurants, Kantinen und Schulen in Berlin und dem Umland aus: „Unsere am weitesten entfernte Verkaufsstelle ist auf Rügen.“

Das Getreide bezieht die Firma von Bauern aus der Region, schon wegen der CO2-Belastung, die so niedrig wie möglich ausfallen soll. Gemahlen wird nur immer so viel wie für die Tagesproduktion gebraucht wird. Auch in anderer Hinsicht gilt das Augenmerk der Öko-Bilanz: Die Wasserversorgung laufe über einen eigenen Tiefbrunnen, die Energieversorgung werde demnächst endlich von Öl auf Gas umgestellt und bereits gebackene Brote, die der optischen Qualitätskontrolle nicht standhalten, werden wieder zerschreddert, langer tag der stadtnatur 2012 (stiftung naturschutz berlin), märkisches landbrot gmbh neukölln, jürgen baumanngeröstet und als Zutat für Röstteigbrote verwendet. „Das nenne ich einen  sinn- vollen Umgang mit Bäckereiabfällen“, bemerkt Jürgen Baumann. 27 Tonnen Brot konnten im letzten Jahr auf diese Art und Weise recycelt werden.

Vom Trockenlager, in dem – gut geschützt vor Ungeziefer –  Ingredienzien für die 35 verschiedenen Märkisches Landbrot-Sor- ten deponiert sind, geht es durch die Silohalle und den Mühlenraum weiter in die Produktionshalle. „Samstags passiert hier gar nichts, dann ist produktionsfrei“, sagt Baumann und überrascht gleich mit einer weiteren  Information, die so gar nicht zum  Klischee  passt:  „An allen anderen

märkisches landbrot gmbh neuköllnmärkisches landbrot gmbh neuköllnmärkisches landbrot gmbh neukölln

Tagen fangen die Mitarbeiter zwischen 15 und 20 Uhr ihre Schichten an.“ Nicht jeder, der als Bäcker arbeitet, müsse sich also mitten in der Nacht aus den Federn quälen, langer tag der stadtnatur 2012 (stiftung naturschutz berlin), märkisches landbrot gmbh neukölln, patrick hannemannum zur Arbeit zu gehen.

An einem der riesigen Öfen begegnet die Gruppe Patrick Hannemann wie- der, der gerade den Zustand der Rosinenzöpfe überprüft. Zum ersten Mal steigt der Duft von frischem Brot in die Nasen, vorher hatte es nach Mehl und Zutaten gerochen – nur nicht nach dem, was man in Bäcke- reien erwartet.

Nach einer Erklärung der computergesteuerten Kommissionierungsanlage bittet Jürgen Baumann in den Aufenthaltsraum des Verwaltungstrakts. Der etliche Quadratmeter große Tisch ist voller frischer Brote. Papiertüten zum Einpacken liegen langer tag der stadtnatur 2012 (stiftung naturschutz berlin), märkisches landbrot gmbh neuköllnauch bereit. Niemand lässt sich das Angebot entgehen. „Wer will“, sagt Baumann, „kann auch seine Haube als Andenken mitnehmen.“ Die Kittel und T-Shirts sollten aber bitte wieder in den Schrank gehängt werden. Mehr als für die inte- ressieren sich die Frauen, Männer und Kinder aber ohnehin für ihre Zöpfe und Fladen. Jürgen Bau- märkisches landbrot gmbh neuköllnmann erklärt, wel- cher Weg eingeschlagen werden muss, ohne vorher wieder in Kittel schlüpfen zu müssen, und ver- abschiedet sich nachdem alle Fragen beantwortet sind, um die ersten Gäste der nächsten Gruppe empfangen zu können.

„Das sind die Zöpfe, die wir gemacht haben?“ Damit, dass sie am Ende so gut aussehen würden, hatte kaum jemand gerechnet. „Für den Verkauf wäre mein Zopf garantiert nicht geeignet“, stellt eine Frau selbstkritisch fest und bricht ein Stück zum Probieren ab. „Hm, aber köstlich ist er! Den essen wir gleich hier an Ort und Stelle“, teilt sie ihrem Mann mit, „und deinen nehmen wir mit nach Hause.“ Ihr Zuhause sei in Pankow, erzählen sie. In Neukölln seien sie selten und in dieser Ecke bisher noch nie gewesen: „Dass das Brot, das wir seit Jahren nur noch kaufen, hier gemacht wird, hab ich wirklich nicht gewusst.“ Jetzt wissen beide sogar, wie es gemacht wird.

Führungen durch die Bio-Bäckerei Märkisches Landbrot sind nicht nur beim Langen Tag der Stadtnatur sondern auch sonst für Kinder- und Erwachsenen-Gruppen möglich. Für Einzelpersonen gibt es nach Ab- sprache die Möglichkeit, sich Gruppen anzuschließen.

=ensa=

Angebot und Nachfrage

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Ersteres sollte frau aber lieber nicht allzu wörtlich nehmen und hoffen, dort 1000 Paar Schuhe für insgesamt weniger als einen Zehner schießen zu können. Der Wunsch nach betreutem Trinken wird einem dagegen in jeder Neuköllner Kneipe erfüllt, nicht nur während der Fußball-EM.

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Ausgezeichnet!

Die Zeugnisse sind verteilt und Berlins Schüler in den Sommerferien. Am 6. August beginnt für sie wieder der Alltag – so der in der Schule weitergeht und nicht mit rollberger superschüler 2012, neukölln, aki arabisches kulturinstitut e.v.Arbeitslosigkeit, Ausbildung oder Studium.

Über eine besondere Auszeichnung konn- ten sich 15 Jungen und 24 Mädchen der drei Schulen im Neuköllner Rollbergkiez kurz vor dem Start in die großen Ferien freuen: Sie bekamen den Titel „Rollberger Superschüler 2012“  verliehen.

Seit dem Schuljahr 2007/2008 gibt es den Wettbewerb, der vom  Arabischen Kultur- institut (AKI) e. V.  organisiert wird, das  wie die Regenbogen-Grundschule, die Zuck- mayer- und die Kielhorn-Schule im Roll- bergviertel ansässig ist. Mit der Aus- zeichnung gehe es darum, Kinder und Jugendliche zu ehren, die nicht nur mit schulischen Leistungen glänzen, erklärt die Koordinatorin Manon Ziemann. Auch durch  vorbildliche soziale Kompetenzen und beispielhaftes Engagement müssten sie auffallen, um von ihren Schulen für die Ehrung vorgeschlagen zu werden. Denn nur mit diesem Gesamtpaket lasse sich die „Basis für eine erfolgsorientierte Zu- kunft“ legen. Ansporn und Belobigung zugleich solle die Auszeichnung sein.

Für die 39 Erst- bis Zehntklässler, die sie in diesem Jahr einheimsten, veranstaltete das AKI  Montag eine Feierstunde im Kinder- und Jugendzentrum Lessinghöhe. Außer dem Shakehands mit Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky, der auch Schirmherr der Aktion ist, und Schulstadträtin Franziska Giffey  gab es für die Roll- berger Superschüler  Urkunden, Medaillen sowie Hugendubel-Büchergutscheine.

Heute Nachmittag empfangen Buschkowsky und Giffey im Neuköllner Rathaus 16 Abiturienten, die ihre Abi-Prüfungen an Schulen im Bezirk  mit den Traumnoten 1 oder 1,1 gemeistert haben.

Den ersten Platz im Schulranking ergatterte das im Ortsteil Britz gelegene Albert-Einstein-Gymnasium mit sechs Absolventen in diesen Kategorien. Der  zweite und dritte Platz gehen an Schulen in Nord-Neukölln: An der Katholischen Schule St. Marien schafften drei Abiturienten ihren Abschluss mit einer glatten 1 bzw. 1,1. Zwei Einser-Prüfungen wurden in der Albert-Schweitzer-Schule abgelegt.

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Bunte Zeichen gegen Homophobie vor Neuköllns Rathaus

regenbogen-fahne rathaus neukölln, lsvdZiemlich undicht und grau ist seit gestern der Himmel über Neukölln. Ungewöhnlich bunt wurde es al- lerdings mittags vor dem Rathaus, und das wird es auch bis Montag bleiben – wetterunabhängig.

Vier Regenbogen-Flaggen schmü- cken seitdem die Fahnenmasten auf dem Rathausvorplatz, um zu zeigen: Das multikulturelle Neu- kölln ist gegen Homophobie und ein Bezirk, zu dem auch Lesben und Schwule gehören. „Daran darf es keinen Zweifel geben“, sind sich der Neuköllner Sozialstadtrat Bernd Szczepanski und Sylvia Edler, die Gleichstel- regenbogen-fahne rathaus neukölln, jörg steinert (lsvd), sylvia edler (gleichstellungsbeauftragte neukölln), bernd szczepanski (sozialstadtrat neukölln)lungsbeauftragte des Bezirks, einig. Zusammen mit Jörg Steinert (l.) vom Lesben- und Schwulen-verband Berlin-Brandenburg (LSVD) hissten sie die erste der vier Flaggen. An den anderen Masten machten sich Neuköllner Vereine wie RUT und ABqueer sowie Mitglieder der in der Bezirks- verordnetenversammlung  vertretenen Fraktionen zu schaffen. Einzig die CDU verzichtete darauf, durch Anwesenheit und Anpacken Solidarität zu demonstrieren.

Auf Initiative des LSVD wird seit 1996 anlässlich des Christopher Street Day an den Berliner Bezirksrathäusern die Regenbogenfahne aufge- zogen. „Am Anfang waren es nur Schöneberg, Tiergarten und Kreuzberg, die sich daran beteiligt haben“, erinnert sich Jörg Steinert. Spandau und Reinickendorf seien 2008 als letzte Bezirke zu Unterstützern der Aktion geworden. „Neukölln hat sich nicht ganz so lange Zeit gelassen und ist seit 2006 regenbogen-fahne rathaus neukölln, lsvddabei“, sagt er.

Für Bernd Szczepanski, der erst vor rund einem halben Jahr den Posten des Sozialstadtrats übernahm, ist das Hissen der Regenbogenflagge eine Premiere. In den Vorjahren war es immer seine Grüne-Kollegin Gabriele Vonnekold gewesen, die anstelle des Bezirksbürgermeisters als Vertreterin des Bezirksamts Spektralfarben vor dem Rathaus aufgezogen hat. Die Regenbogenfahne sei ein wichtiges Zeichen des Respekts gegenüber Lesben und Schwulen, findet Szczepanski und hofft, dass die CSD-Parade irgendwann auch durch Neuköllner Straßen  ziehen wird: „Durch den diesjährigen  Start in Kreuzberg  ist sie uns ja schon ein ganzes Stück näher gekommen.“

=ensa=

Von Baum zu Baum

baumlehrpfad volkspark hasenheide neuköllnSitzungen heißen Sitzungen, weil man sie – meist in geschlossenen Räumen – im Sitzen absolviert. Schon deshalb wich die letzte Sitzung des  Ausschusses für Grün- flächen, Natur- und Umweltschutz  der Neu- köllner Bezirksverordnetenversammlung (BVV) gehörig von der Norm ab. Denn bei der gab es für die Lokalpolitiker mehr zu laufen als zu sitzen. Mit Bernd Kanert, dem Leiter des Naturschutz- und Grünflächen- baumlehrpfad volkspark hasenheide neukölln, bvv-ausschusssitzungamts, und Neuköllns Naturstadtrat Thomas Blesing an der Spitze erkundeten sie den  Baumlehrpfad im Volkspark Hasenheide.

Der wurde zwar schon im Oktober 2009 eingeweiht, doch um seinen Bekanntheitsgrad unter den Be- zirksverordneten war es nicht wirklich gut bestellt. Dass es in der Hasenheide einen Baumlehrpfad gibt, hatte vielleicht jeder von ihnen schon mal gehört, aber wo der ist, was es mit ihm auf sich hat und mit welchen Bäumen er bestückt ist, hätte kaum jemand vor der Exkursion beantworten können.

Nun sind die Ausschussmitglieder um einiges schlauer. Dank Bernd Kanert, der mit seinem Wissen jedes Botanik-Lehrbuch in den Schatten stellt, wissen sie, dass  alle 24  Baumarten, die seit 1989 zum  Baum des Jahres  ausgerufen wurden, mit einer

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baumlehrpfad volkspark hasenheide neuköllnHinweistafel entlang des nicht-chronologisch sortierten Lehrpfads stehen. Sie haben erfahren, dass die Euro- päische Lärche Baum des Jahres 2012 wurde und sogar der zum Baum des Jahrtausends ernannte Ginko in der Hasenheide zu finden ist. Auch durch den vis-à-vis dem Tierpark Hasenheide gelegenen  Heide- garten  (geöffnet von 9 – 18 Uhr) schlenderte der Tross der BVV-Politiker, der von manchem Passanten  für eine Touristengruppe gehalten  wurde: „Heide“, erklär- te heidegarten, volkspark hasenheide neuköllnBernd Kanert, „ist hier aber schon lange nicht mehr zu sehen. Die ist völlig vom Unkraut verdrängt worden.“ Mit dem Etat, der dem NGA Neukölln zur Verfügung steht, sei es eben schwierig, eine Grünanlage mit den Ausmaßen der Hasenheide bis in den letzten Winkel zu pflegen. Zumal dort nicht nur unliebsame Auswüchse der Natur gebändigt werden müssen, sondern auch durch Menschenhand verursachte dazu kommen. „Immer wieder“, so Kanert, „werden  Hinweistafeln am Baumlehrpfad durch Graffiti beschädigt. Oder gleich ganz geklaut.“ Deshalb müsse aktuell nicht nur die etwa 300 Jahre alte Deutsche Eiche im Heidegarten ohne informatives Edelstahlschild baumlehrpfad volkspark hasenheide neuköllnbaumlehrpfad volkspark hasenheide neuköllnauskom- men.

In einem anderen Fall hat es andere Gründe, dass die botanische Weiterbil- dung von Baumlehrpfad-Flaneuren zum Erliegen kommt. „Fällt Ihnen hier etwas auf?“, fragt Bernd Kanert und zeigt auf zwei mächtige Ahornbäume, die samt Hinweistafeln einen Gehweg in der Senke der Hasenheide flankieren. Statt die Frage zu verneinen warten die Bezirksverordneten darauf, dass der NGA-Chef erklärt, was ihnen hätte auffallen können: „Der Bergahorn ist ein Spitzahorn und der Spitzahorn ein Bergahorn.“ Wegen der Neuköllner Maientage hätten die Schilder entfernt werden müssen, und beim Wiederaufstellen, sagt Bernd Kanert schmun- zelnd, seien sie schlichtweg vertauscht worden. Inzwischen dürfte das korrigiert sein.

=ensa=

Erlauben Sie mal … !!!

Was haben ein Schuhmacher in Neuköllns Kopfstraße Anfang des 20. Jahrhunderts und eine Gärtnerin in der Kienitzer Straße Anfang des 21. Jahrhunderts gemein? Beide begehren eine behördliche Erlaubnis. Der Eine, Friedrich Wilhelm Voigt, will eine Aufenthaltserlaubnis – jedenfalls als literarische Figur bei Carl Zuckmayer. Die jule eisendick, café jule neuköllnAndere, Jule Eisendick, möchte eine Schankerlaubnis für ihr neu zu eröff- nendes Café. Während der Eine mit krimineller Energie – allerdings auch mit einiger Chuzpe, die Schmunzeln macht – letztlich scheitert, kommt die Andere mit Geduld und Ausdauer (hoffentlich) zum erwünschten Ziel.

Ein eigenes Café zu betreiben, das war seit langem sehnlicher Wunsch von Jule Eisendick, die tatsächlich Gärt- nerin, genauer Staudengärtnerin, ge- lernt hat. Hätte sie sich auf ein alko- holfreies Getränkeangebot beschränkt, hätte sie ohne weiteres ihr Café eröffnen können, denn wenn kein Alkohol ausgeschenkt wird, handelt es sich um einen „erlaubnisfreien Betrieb“. Aber ihr Wunsch, auch das eine oder andere Glas guten Weins kredenzen zu können, café jule neuköllnbeschwor eine Folge zusätzlicher Geneh-migungen, Auflagen, baulicher Verän-derungen und vor allem langes Warten herauf; denn es bedurfte einer „Schank- erlaubnis“.

Diese wird vom Ordnungs- und Gewerbe- amt erteilt, aber nicht so ohne Weiteres. Da in dem Ladenlokal vorher ein An- und Verkaufsgeschäft betrieben wurde, handelt es sich um eine „Nutzungsänderung“, die behördlich genehmigt werden muss. Damit kam das Bezirksamt Neukölln, Stadtentwicklungsamt, Fachbereich Bau- und Wohnungsaufsicht (BWA) ins Spiel. Um den Antrag ordnungsgemäß stellen zu können, musste eine Architektin beauftragt werden, um neben den entsprechenden Antragsformularen und Umbauplanungen auch eine Grundrisszeichnung im Maßstab 1:100 beibringen zu können. Dass IHK-Bescheinigung, Personaldokumente und Mietvertrag vorhanden sein müssen, versteht sich von selbst. Dass aber auch Nachweise über die Teilnahme an der Gaststättenunterrichtung und Belehrung zum Infektionsschutzgesetz erforderlich werden können, gehört schon nicht mehr zum Allgemeinwissen. Leicht einzusehen café jule neuköllnwiederum ist, dass Honorar und Gebühren fällig werden, und so wechselten mehrmals 200-Eu- ro-Scheine die Besitzerin.

Interessant zu erfahren war für die Existenz- gründerin auch, dass ein WC genügt, wenn Kaffee oder andere alkoholfreie Getränke den menschlichen Körper wieder verlassen. Nimmt Wein denselben Weg, müssen umfangrei- chere Sanitäranlagen vorgehalten werden.

Nach sieben Wochen bangen Wartens sind nunmehr die Umnutzung mit Bescheid Nr. 256 aus 2012 und auch der „Schankvorgarten“ genehmigt und das Café Jule konnte endlich eröffnet werden. Die Schankerlaubnis steht al- lerdings immer noch aus.

Jule Eisendick hat sich dennoch von den Tücken des Einstiegs in die Gastronomie nicht entmutigen lassen, im Gegen- teil: Mit vielen guten Ideen will sie ihre Kundschaft in der Kienitzer Straße 93 begeistern – mit einer 50er- Jahre-Stil-Ecke genauso wie mit Hintergrundmusik von Vinyl-Tonträgern, mit selbst gemachten fotografischen Auf- nahmen an den Wänden wie eben mit dem einen oder anderen Glas Wein. Wenn denn die Erlaubnis für den Ausschank vorliegt. Möge es gelingen.

=kiezkieker=

Zu Lande, zu Wasser und in der Luft

baobab 2012 neukölln, afrika-fußballmeisterschaft berlin 

Auch für Kulturbanausen hatte Neukölln am letzten Wochenende vor den Som- merferien mehr als genug zu bieten: das BAOBAB!-Turnier um die 8. Afrika-Fuß- ballmeisterschaft Berlin, den Langen Tag der Stadtnatur und diverse Straßenfeste.

Gabelstecherei in der Richardstraße

1. spatenstich umgestaltung richardstraße neukölln, betsaal ev. ref. bethlehemsgemeinde neukölln„So voll ist es hier sonst nicht“, sagt der alte Herr, als endlich alle, die sich vor dem Haus versam- melt hatten, im Betsaal Platz genommen haben. „Doch, am Heiligabend!“, korrigiert der Mann grin- send, der sich neben ihn gesetzt hat. Die beiden Senioren sind seit Jahrzehnten Mitglieder der Ev. ref. Bethlehemsgemeinde Neukölln. kirchgarten ev. ref. bethlehemsgemeinde neukölln„Ich bin hier schon in den 1930er Jahren immer zum Gottesdienst gegangen, Sonntagsschule hieß das da- mals“, erzählt der, der sogar auf einem alten Foto im Eingangsbereich des Gemeinde- hauses zu sehen ist. „Und ich komme heute noch gerne. Auch weil wir nach dem Gottes- dienst immer noch hinten im Kirchgarten zusammen sitzen. Welche Kirche hat schon einen so großen Garten?“

Nun bekommt die Gemeinde an der Richardstraße auch wieder einen Vorgarten. Deshalb sind die beiden Männer sowie einige andere Gemeinde- mitglieder ausnahmsweise an einem Freitagvor- spatenstich umgestaltung richardstraße neukölln, dr. bernd krebs (pfr. ev. ref. bethlehemsgemeinde neukölln)mittag im Betsaal. Auch Dr. Rudolf Jin- drak, Botschafter der Tschechischen Republik, und Neuköllns Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky sind zur Feier des Tages gekommen.

„Ich freu mich auf den Vorgarten“, sagt Gemeinde- pfarrer Bernd Krebs (r.) und eröffnet den Redner- reigen mit dem Hinweis auf die Besonderheit des Datums, an dem nun der erste Spatenstich für das Grün vor dem Haus in der Richardstraße 97 gesetzt wird: „Genau heute vor 275 Jahren bezogen die böh- mischen Flüchtlingsfamilien ihre neuen Häuser in dr. rudolf jindrak (tschechischer botschafter), spatenstich umgestaltung richardstraße neuköllnBöhmisch-Rixdorf.“ In nur drei Monaten habe man die damals gebaut. Das Fundament, das damit – auch im übertragenen Sinne – für die neuköllnisch-tschechischen Beziehungen gelegt wurde, trägt noch heute. Einige Häuser werden nach wie vor von Nachfahren einstiger Exulanten bewohnt. Das  Hervorheben der Besonderheit des Böhmischen Dorfs durch die Umgestaltung der Richardstraße  sei ein wichtiges Zeichen der Verbundenheit und des Traditions-bewusstseins, für das er dem Bezirk Neukölln sehr danke, bekräftigt Dr. Rudolf spatenstich umgestaltung richardstraße neukölln, heinz buschkowsky (bezirksbürgermeister neukölln)Jindrak, der Botschafter der Tschechischen Republik.

Auch Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky ist froh, dass es nun endlich losgeht. Bereits zu Beginn der vorherigen Wahlperiode habe man sich im Rat- haus auf das Ziel verständigt, dem Böhmischen Dorf auch optisch mehr Bedeutung einzuräumen. Die  ers- ten Planungen habe es schon 1988  gegegeben, raunt einer der Anwohner, doch eine Initiative von unten sei an internen Interessenkonflikten gescheitert. „Jede andere Stadt „, so Buschkowsky weiter, „wäre dankbar, etwas wie das Böhmische Dorf zu haben, würde damit werben und Wegweiser spatenstich umgestaltung richardstraße neukölln, thomas blesing (baustadtrat neukölln)aufstellen und Stadtführungen anbieten.“ Dem Bezirk Neukölln gehe es jedoch lediglich darum, dass der Charakter des Dorfes deutlicher zutage tritt. „Wenn alles fertig ist“, verspricht er, „werden alle – auch die Kritiker – zufrieden sein.“

Bis alles fertig ist, werden rund 1 1/2 Jahre vergehen, kündigt Neuköllns Baustadtrat Thomas Blesing an. Bis dahin werde die Richardstraße mit „historischen Vor- gaben“ ausgestattet, etwa 30 neue Bäume, breitere Gehwege und einen neuen Fahrbahnbelag  bekommen. Im Bereich von Böhmisch-Rixdorf werde Großstein- pflaster auf der Richardstraße verlegt, im  anderen Teil asphaltiert. Auf 1,2 Mio. Euro kalkuliert der Baustadtrat nunmehr die Kosten der Maßnahme. Anfangs hatte man mit 3 Millionen, später mit 1,8 Mio. Euro spatenstich umgestaltung richardstraße neukölln, thomas blesing (baustadtrat neukölln), dr. rudolf jindrak (tschechischer botschafter), heinz buschkowsky (bzm neukölln), dr. bernd krebs (pfr. ev. ref. bethlehemsgemeinde neukölln)ge- rechnet. „Aber teurer bauen, kann ja jeder“, meint Blesing und hofft zugleich, „dass wir auf keine historischen Bauten unter der Fahrbahndecke stoßen“.

Die Steingabelstiche für den 1 Meter 50 schmalen Gartenstreifen vor dem Bethaus spatenstich umgestaltung richardstraße neuköllnder Bethlehemsge- meinde waren der offizielle Auftakt zu den Bauarbeiten in der Richardstraße. Morgen geht es richtig los. Zunächst werde man die Bürgersteige angehen, kündigt Neuköllns Tiefbauamt-Leiter Wieland Voskamp an. Mit Stra- ßenbauarbeiten und -sperrungen, schätzt er, sei erst ab Ende Juli oder Mitte August zu rechnen: „Wir machen das Stück für Stück, auch wegen der Anwohner und der Gewerbebetriebe entlang der Straße.“

=ensa=

Demnächst auch in Neukölln:

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Zwischen Endstation und Paradies

„Endstation Paradies“ – so heißt das Motto des diesjährigen Kunst- und Kultur- festivals 48 STUNDEN NEUKÖLLN, das heute um 19 Uhr eröffnet wird und bis Sonntagabend  600 Veranstaltungen in 340 Locations  auf dem Programm hat. Damit ist zwar im Vergleich zum Vorjahr die Zahl der Events konstant, hielt Festivalleiter Martin Steffens pressekonferenz 48 stunden neukölln, betsaal evang. brüdergemeine berlinbei der Pressekonferenz im Ge- meindesaal der Ev. Brüder- gemeine fest, „aber wir haben  40 Orte mehr, man muss also mehr laufen.“ Doch das ist blo- ße Theorie, da die konkreten Zahlen bestenfalls als Renom- mee für die Veranstalter taugen. Jeder einzelne Besucher schafft ohnehin nur einen Bruchteil der Events.

Ein anderer Schuh wird aus der  Perspektive der Anwohner da- raus: Mit der größeren Ausbreitung des Festivals steigt für sie die Möglichkeit, ein Event mit all seinen unliebsamen Nebenwirkungen vor der eigenen Haustür zu haben. Steffens weiß um den schmalen Grat, auf dem sich die kulturelle Leistungsschau bewegt, die Jahr für Jahr mehr Besucher anzieht und mehr Anwohner abstößt: „Uns ist sehr daran gelegen, die Akzeptanz der 48 STUNDEN NEUKÖLLN zu erhalten und ein bewoherkompatibles Festival  zu veranstalten.“ Deshalb werde es beispielsweise erstmals keine Open Air-Bühnen geben.

straßentheater invisibles, pressekonferenz 48 stunden neuköllnWas es dagegen erstmals reichlich gibt, sind Events mit eindeutig politischer Attitüde wie z. B. das Straßentheater Calaca, das morgen und Sonntagnachmittag auf dem Platz der Stadt Hof Szenen über „Invisibles  – Menschen ohne Papiere“ spielt. „Das Motto wurde auch mit Bedacht gewählt“, sagt Kulturstadträtin Franziska Giffey und führt aus, was Steffens mit  „Blaupause für wei- tere Zuwanderungsbewegungen“ zusam-menfasst: Vor 275 Jahren seien es die Böhmen gewesen, die sich in Neukölln an- siedelten. „Jetzt erleben wir wieder, dass Menschen nach Neukölln kommen, um hier ein besseres Zuhause zu finden.“ Sogar für den Spiegel, der im Oktober 1997 mit der Schlagzeile  Endstation Neukölln“  aufmachte und damit gewissermaßen den Im- puls für das  Kunst- und Kulturfestival als Gegenpol zum Negativ-Image gab, habe sich der Kreis geschlossen: In der Ausgabe vom 2. April d. J. titelte das Magazin nun mit  Paradies Neukölln“.

podium pressekonferenz 48 stunden neukölln

(v. l.: Auguste Kuschnerow, Dorothee Bienert, Bonaventure Soh Bejeng Ndikung, Yasemin Samdereli, Dr. Franziska Giffey, Dr. Martin Steffens

Von paradiesischen Zustän- den ist das Kulturspektakel indes auch im 14. Jahr noch ein ganzes Stück entfernt. Die Finanzierung ist ein Problem mit Déja-vu-Faktor, ein ande- res benannte Franziska Giffey: „Der  Bekanntheitsgrad der Neuköllner Kulturszene ist in den Schulen des Bezirks und bei Jugendlichen nicht sehr hoch.“ Man müsse sich folg- lich für die Zukunft fragen, wie man es schaffen kann, die Kulturlandschaft mit kultureller Bildung zusammen zu bringen. Und noch weitere Überlegungen sollen durch diese 48 STUNDEN NEUKÖLLN-Auflage angestoßen werden. Für den Herbst, so Martin Steffens, sei eine Zukunftswerkstatt geplant, deren Grundlage beim Festival geschaffen werde: Nicht nur mit einer  Online-Umfrage, sondern auch unter den Besuchern sollen Meinungen ermittelt werden, um diese später in größerer Runde  zu diskutieren. Über Fragen wie  „Was brauchen wir für Kultur in Neukölln?“ müsse man ständig reflektieren, auch um die Menschen mit dem Festival anzusprechen und es so zu organisieren, dass es zu Neukölln passt.

Für die amtierende 48 STUNDEN NEUKÖLLN-Schirmherrin Yasemin Samdereli gibt es an der Passgenauigkeit keine Zweifel. Die im Bezirk lebende Regisseurin findet Neukölln spannend und das Festival auch.

=ensa=

Verklärt

özdilek-filiale neukölln arcadenWenn die [Aktion! Karl-Marx-Straße] über Neuigkeiten oder Veränderungen entlang der Karl-Marx-Straße informiert, fällt das gerne ein wenig blumiger aus als real ersichtlich ist. „Jung, bunt, erfolgreich“ – mit  diesen Begriffen soll, geht es  nach dem vom Bezirksamt eingesetzten [Aktion! Karl-Marx-Straße]-Team, Neuköllns Haupt- özdilek-filiale neukölln arcadenstraße einmal charakterisiert werden.

Folglich wurde auch dem Beitrag über die Eröffnung der Özdilek-Filiale in den Neukölln Arcaden, der im aktuellen Newsletter erschienen ist, wieder eine Überdosis Erfolgsgeschichte eingehaucht. Seit dem 5. März bietet die Firma in der Ladenpassage an der Karl-Marx-Straße ihre Haushalts- und Heim- textilien an. Die erste Filiale des türkischen Global Players in Deutschland sei es, und hochkarätige Gäste hätten sich zur Eröffnung eingefunden, ist dem  [Aktion! Karl-Marx-Straße]-Newsletter  zu entnehmen.

Inzwischen eröffnete Özdilek eine zweite Filiale in den Wilmersdorfer Arcaden“, verrät der Schlusssatz des Textes. Das klingt nach einer Vorreiterrolle für Neukölln, nach einer Pole Position. Ein Anruf bei der Özdilek-Filiale im Bezirk Wilmersdorf stutzt die Verhältnisse dann aber gehörig zurecht. Die überraschende Antwort auf die Frage, wann dort Eröffnung gefeiert wurde: „Am 5. März war das.“

=ensa=

Vorne und hinten Neukölln

Wäre sie ähnlich berühmt wie das Holstentor, der Kölner Dom, Bremens Roland oder Neuschwanstein, dann wäre vielleicht eine 2-Euro-Gedenkmünze der Gropiusstadt geprägt worden. So aber muss sich die Trabantenstadt im Neuköllner Süden, die in diesem Jahr das 50-jährige Jubiläum ihrer Grundsteinlegung feiert, mit einem  bezirkstaler 50 jahre gropiusstadt neukölln, münze berlinBe- zirkstaler „50 Jahre Gropiusstadt“  begnügen.

Doch auch diese Sondermünze bedeutet schon reichlich Ehre für die Großsiedlung und den Bezirk: Sieben Medaillen mit Stadtteil-Bezug hat die  Staatliche Münze Berlin bislang aufgelegt,  erst mit der nun erschienenen achten kam ein Neuköllner Motiv in die Kollektion. „Dafür bieten sich möglichst runde Jubiläen an. Das Thema  muss eine gewisse Breitenwirkung entfalten. Ein weiteres Kriterium ist, ob es im Bezirk ent- sprechende Aktivitäten gibt, das Jubiläum auch zu begehen„, erklärt Dr. Andreas Schikora, Vorstand der Staatlichen Münze Berlin, die Entscheidung für den Gropiusstadt-Taler. „Von den Kandidaten für 2012 war das Thema das attraktivste.“ Unbekannt sei hingegen gewesen, dass in diesem Jahr in bezirkstaler 50 jahre gropiusstadt neukölln, münze berlinNeukölln auch  275 Jahre Böhmisches Dorf  ge- feiert werden.

Einen Durchmesser von 40 Millimetern und ein Gewicht von etwa 22 Gramm hat die Kupfer-Nickel-Münze mit der Skyline der Gropiusstadt auf der Vorderseite. Die Rückseite der von Laura Nicklaus gestalteten Medaille zeigt das Neu- köllner Bezirkswappen nebst dem Spruch „Im Herzen ist jeder Neuköllner!“. Noch besser hätte in dem Fall aber eigentlich Heinz Busch- kowskys Lieblingsspruch „Neukölln ist vorne. Und wenn Neukölln mal hinten ist, dann ist hinten vorne!“ gepasst. Denn wen – abge- sehen von Numismatikern – interessiert bei einer als Zahlungsmittel wertlosen Münze schon, wo vorne und wo hinten ist?

=ensa=

Unsichtbar durch Neuköllns Untergrund

respekt in sicht, unsichtbares theater für toleranz, lokaler aktionsplan nord-neuköllnDie Leute der TheaterZoneNeukölln sind auf das Schlimmste vorbereitet: Beson- ders viele, fürchten sie, werden es wohl nicht sein, die  morgen Abend der Einla- dung zur Abschlusspräsentation ihres Projekts  „Respekt in Sicht“  folgen wol- len. Gar übermächtig erscheint die Kon- kurrenz durch die 9. Sitzung der Neuköll- ner Bezirksverordnetenversammlung EM- Begegnung zwischen Deutschland und den Niederlanden. Ob die  spannend und sehenswert  wird, bleibt abzuwarten – auf die „Respekt in Sicht“-Präsentation wer- den beide Attribute aber definitiv  zutreffen.

Vor allem in den U-Bahnlinien 7 und 8, also tief im Neuköllner Untergrund, waren die Schauspieler in letzten Monaten unterwegs – in so geheimer wie öffentlicher Mission. Ihre Ziele: die  Förderung des Zusammenlebens der Kulturen und der Kommuni- kation. Ihr Mittel: das vom Brasilianer Augusto Boal entwickelte  unsichtbare Theater, bei dem inmitten ahnungsloser Passanten Szenen gespielt werden, die das Pu- respekt in sicht, unsichtbares theater für toleranz, lokaler aktionsplan nord-neuköllnblikum zum Mit-, Nach- oder Um- denken anregen. „Der Trick ist“, sagt Regisseurin Signe Ibbeken (l.), „dass die Leute Theater nicht als Theater sondern als Realität erleben und so – ohne es zu merken – zu aktiven oder passiven Akteuren werden.“

Vorrangig um Fragen wie  „Wie wol- len wir leben? Was wünschen wir uns? Wie sähe ein Miteinander mit Respekt und ohne Vorurteile aus?“ sei es bei den Szenen der bisherigen acht Touren gegangen, erklärt Schauspieler Simon Mayer (r.). Keinesfalls wollten sie durch ihre Impulse jedoch Diskussionen auf  Stammtisch-Niveau auslösen: „Der Ansatz vom Unsichtbaren Theater für Toleranz ist, Sympathie für die Figuren und ihre Themen zu erreichen und die Neugier aufeinander  zu wecken.“ Wunderbare Erlebnisse hätten sie dabei gehabt, schwär- men der Schauspieler und die Regisseurin.

Von denen erzählen sie morgen ab 19 Uhr bei ihrer Projekt- und Video-Präsentation im Familienzentrum Kleiner Fratz in der Glasower Straße 54.

=ensa=

Irgendwas ist immer

sommerfest sehitlik-moschee berlin-neukölln„Erst die schwierige Parkplatzsuche und dann die Enge hier.“ Die Rentnerin, die extra aus Potsdam mit ihrem Mann, ihrem Sohn und dessen Tochter nach Neukölln gekommen ist, um zum ersten Mal die Sehitlik-Moschee am Columbia- damm zu besuchen, ist sommerfest sehitlik-moschee berlin-neuköllnetwas genervt. Aber eigentlich finde sie alles ganz wunder- bar und faszi- nierend, sagt sie. Eine Moscheeführung habe die Familie schon mitgemacht, bei der Ebru– und Henna-Malerei zuge- sehen und bestens gegessen, während der Comedian Murat Topal nur wenige Meter entfernt auf der kleinen Bühne für kurzweilige Unterhaltung sorgte, anmoderierte, Kindern  Quizfragen  stellte und als  Auktionator  Kunst ans

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Publikum brachte. „Bisher kannten wir den jungen Mann, genauso wie die Moschee, nur aus dem Fernsehen“, sagt die Potsdamerin. Auch mit Muslimen habe sie im Alltag nur selten zu tun. Hier ist sie ihnen ganz nah – und verwundert, dass anscheinend recht wenige Nicht-Muslime sommerfest sehitlik-moschee berlin-neuköllndas Sommerfest zur Kontaktaufnahme nutzen. Das habe sie sich doch anders vorgestellt.

Auch Ender Cetin, Vorstandsvorsitzender der Sehitlik-Moschee, kann mit dem Fest nicht rundum zufrieden sein, das außer einer Feier- lichkeit zugleich eine Reaktion auf Drohbriefe und Anschläge auf die Gemeinde war. Mit  „über 5.000 Gästen“  und vielen Besuchern, die nicht der Gemeinde angehören und Interesse und Solidarität beweisen, hatte er im Vorfeld gerechnet. Klar war ihm auch, dass der Samstag der stärkere Tag werden würde: „Durch das Radrennen am Sonntag über den Columbiadamm wurden nicht nur wir zu Kompromissen gezwungen, sondern auch unsere Besucher müsssen Unannehmlichkeiten hinnehmen.“ Dass das Neuköllner Ordnungsamt keine Sondergenehmigung erteilte, auf dem Bürgersteig vor der Moschee Stände auf- zubauen, um das Platzproblem auf dem Grundstück ein wenig zu entspannen, sei skoda-velothon berlin, sperrung columbiadamm, sommerfest sehitlik-moschee berlin-neuköllneine Sache. Dass der Straßenab- schnitt am Sonntag komplett für den Autoverkehr und somit auch das Parken gesperrt sei, werde nicht ohne Auswirkungen auf die Gästezahl blei- ben, ahnte Ender Cetin. Insgesamt waren es letztendlich nur rund 3.000 Besucher, teilte das Büro der Sehitlik-Moschee heute mit.

Wegen des Radrennens hätten auch sie sich für den Sonnabend entschieden, sagt die Potsdamerin und fragt: „Warum hat die Moschee ihr Sommerfest denn dann nicht aufs nächste Wochenende gelegt?“ An dem ist das Kulturfestival 48 Stunden Neukölln, das zwar keine Straßensperrungen, dafür aber 600 Konkurrenz-Veran- staltungen bedeutet.

=ensa=