Manche nannten ihn den „King von Neukölln“, andere „Rock’n’Roll-Opa“ und für wiederum andere war er der „Nachbar mit dem großen Herz“. Auf den Tag genau vor acht Jahren, am 12. Mai 2004, hörte das auf zu schlagen, und Neukölln war um eine Berühmtheit ärmer.
Heute erinnert nur noch eine Gedenktafel an Jacky Spelter. Freun- de haben sie finanziert und am Haus in der Sanderstraße, wo der gebürtige Wiesbade- ner über drei Jahr- zehnte lang gelebt hatte, anbringen lassen. Aus ihrem Plan, das mit vergilbten Plakaten und Erinnerungsfotos zugepflasterte Wohn- büro des Rock’n’Roll-Urgesteins zu einem kleinen Privatmuseum zu machen, wurde leider nichts, weil die Erben des Verstorbenen die Bleibe kurzum in einer Hauruck-Aktion auflösten. Hätte Jacky Spelter ihnen mehr als ideelle Reichtümer hinterlassen, wäre es möglicherweise anders ausgegangen. Seinen 75. Geburtstag hatte der leidenschaftliche Musiker, Hobby-Koch, Schachspieler und Angler noch mit einem großen Konzert seiner Band „Jacky & his Strangers“ gefeiert. Danach wurde es – gesundheitlich bedingt – immer ruhiger um den, der seinen Fans bis dahin vor allem eines gegeben hatte: den Spaß, den sie wollten.
=ensa=
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