Der Job des Verkehrspolizisten war schon vor über 100 Jahren kein leichter. Häufig agierten die nur mit einer Trillerpfeife ausgestatteten Männer, die den Verkehr auf Kreuzungen regelten, zu un- auffällig und kamen unter die Räder der Fuhr- werke oder wurden von Kutschpferden einfach umgerannt. Um den Verkehrspolizisten mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen, wurden 1910 Podeste, auch „Tonnen“ genannt, ein- geführt. Über 60 Jahre lang war der Einsatz dieser Sicherheitsvorkehrungen Usus, danach ver- schwanden sie wieder sukzessive aus dem Straßenbild
der deutschen Innen- städte.
Nicht jedoch in Berlin. Hier sieht man die mobile Variante der Podeste für Verkehrsposten noch recht oft einsatzbereit an Kreuzungen stehen. Wie oft sie für ihren eigentlichen Zweck gebraucht werden, hängt vor allem von Ampelausfällen und ähnlichen Widrigkeiten ab. Dass die Tonnen außerdem einmal – wie dieses Exemplar an einer Neuköllner Kreuzung – einen Beitrag gegen die Vermüllung von Straßen leisten würden, hätten sich die Erfinder vermutlich nicht träumen lassen.
=ensa=
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