Neukölln-Gewinnspiel: Die Bescherung geht weiter (7)

estrel berlin, neuköllnIn Deutschlands größtes Hotel, das direkt am Neuköllner Schiffahrtskanal gelegene Estrel Berlin, geht es für die Gewinnerin oder den Gewinner des letzten Quiz-Tages unseres Zwischen-den-Jahren-Gewinnspiels. Ergattern kann den Preis aber nur, wer diese Frage richtig beantwortet:

Eine Neuköllnerin ist Trainerin bei den Berliner Boxgirls, dem größten Frauen-Boxclub Europas. In welchem Jahr wurde sie geboren?

abba-story thank you for the music, estrel festival center berlin, neuköllnDas Estrel lädt den/die Gewinner/in plus Begleitperson am 20. Januar zum Show- Ereignis „Die ABBA- Story – Thank you for the music“  ins Estrel Festival Center ein: Die musikalische Hommage an die schwe- dische Kultgruppe reflektiert alle Höhen und Tiefen der einzigartigen Karriere und erzählt die Geschichte der unvergessenen Band anhand ihrer Hits noch einmal. So tauchen in der ABBA-Story „Thank you for the music“ die Zuschauer für zwei Stunden in die glitzernde Partyzeit der 70er Jahre ein.

Wer die beiden Freikarten gewinnen möchte, schreibe das Geburtsjahr sowie (7) in die Betreffzeile einer E-Mail und schicke sie  bis morgen (1. Januar)  um 12 Uhr an: Der/die Gewinnerin wird direkt benachrichtigt. Gehen mehrere richtige Lösungen ein, entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Wir wünschen viel Glück!

Update (1.1., 21:32 Uhr): Bei dieser Quizfrage ging es um Sarah Bitterling, die die Boxgirls trainiert und in Neukölln lebt. Sie wurde 1979 geboren.

Der Gewinner unserer letzten Spielrunde wohnt im Süden Neuköllns, musste wieder per Los ermittelt werden und wurde bereits über sein Glück informiert. Allen, die bedauerlicherweise nicht zu den Preisträgern unseres Zwischen-den-Jahren-Gewinnspiels gehörten, sei schon jetzt gesagt, dass wir weitere Quizrunden planen.

Wir danken allen sehr herzlich, die Preise für unsere verlängerte Be- scherung zur Verfügung gestellt haben.

Neukölln-Gewinnspiel: Die Bescherung geht weiter (6)

Unser Zwischen-den-Jahren-Gewinnspiel steuert unaufhaltsam die Zielgerade an. Heute, am Tag vor dem großen Finale, geht es um einen so dekorativen wie nützlichen Preis vom Kulturnetzwerk Neukölln, der dem/der Gewinner/in Neukölln im kommenden Jahr täglich vor Augen halten wird.

Es soll der Legende nach 1911 zum 174. Mal stattgefunden haben. 2008 erlebte es sein Revival und lockt seitdem alljährlich am zweiten September-Wochenende zahllose Schaulustige in den historischen Ortskern Neuköllns. Von welchem Event ist die Rede?

festival-kalender, 48 stunden neukölln 2012festival-kalender, 48 stunden neukölln 2012Bis ins letzte Jahr- hundert reicht die Tradition des Kul- tur- und Kunstfesti- vals 48 STUNDEN NEUKÖLLN zurück. 2012 wird es zum 14. Mal stattfinden: vom 15. bis 17. Ju- ni. Der/die Gewin- ner/in unseres heutige Quiz-Tages darf sich über einen großformatigen Wandkalender freuen, der vom Kulturnetzwerk Neukölln herausgegeben wurde und in den kommenden 12 Monaten stimmungsvolle Rückblicke auf das Festival 2011 gibt.

Wer den 48 STUNDEN NEUKÖLLN-Festivalkalender (muss wegen seines porto-unfreundlichen Formats direkt beim Kulturnetzwerk Neukölln abgeholt werden) gewinnen möchte, schreibe den Namen des gesuchten Events sowie (6) in die Betreffzeile einer E-Mail und schicke sie bis morgen (31. Dezember) um 12 Uhr an: Der/die Gewinnerin wird direkt benachrichtigt. Gehen mehrere richtige Lösungen ein, entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Wir wünschen viel Glück!

Update (31.12., 18:20 Uhr): Beim gesuchten Event ging es natürlich um Popráci, das Rixdorfer Strohballenrollen, das auch im nächsten Jahr wieder stattfinden wird: am 8. September.

Die Gewinnerin des 48 STUNDEN NEUKÖLLN-Festivalkalenders 2012 wur- de heute von einem Glücksfeeerich ermittelt und bereits informiert.

Neukölln-Gewinnspiel: Die Bescherung geht weiter (5)

Heute, am vorvorletzten Tag unseres Zwischen-den-Jahren-Gewinnspiels, geht es im wahrsten Sinne des Wortes um die Wurst: Der Preis, der dem/der Gewinner/in winkt, kommt nämlich aus Neuköllns berühmtester Fleischerei – der Blutwurstmanufaktur. Und dieses Rätsel ist zuvor zu lösen:

Im Juli 2011 sollten in Neukölln insgesamt 43 Kinder in drei Wochen einen Grundwortschatz Deutsch lernen. Dafür wurden fünf Lehrer von der Berliner Senatsverwaltung bereitgestellt; der Bezirk finanziert drei weitere Schulhelfer für das Projekt. Welche Zielgruppe sollte erreicht werden?

Zu gewinnen ist eine Tüte vol- ler leckerer, in traditioneller Handwerkskunst hergestell- ter Wurstspezialitäten aus der Blutwurstmanufaktur. Schon seit 1902 wird am Karl-Marx- Platz am Rande des Böhmi- schen Dorfs in Neukölln  ge- fleischert; vor einigen Jahren übernahmen Blutwurstritter Marcus Benser und Mathias Helfert den Betrieb und benannten die ehemalige Fleischerei Gleich in Blutwurstmanufaktur um. Wichtig: Die Zusendung des Gewinns ist nicht möglich, d. h. er muss bei der Blutwurstmanufaktur abgeholt werden.

Wer die Wurst-Tüte gewinnen möchte, schreibe das Lösungswort sowie (5) in die Betreffzeile einer E-Mail und schicke sie bis morgen (30. Dezember) um 12 Uhr an: Der/die Gewinnerin wird direkt benachrichtigt. Gehen mehrere richtige Lösungen ein, entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Wir wünschen viel Glück!

Update (30.12., 16:15 Uhr): Mit dem Begriff „Roma-Kinder“ oder einer ähnlichen Variante musste die Zielgruppe bezeichnet werden, um die Chance auf den Gewinn der Wurst-Tüte von der Blutwurstmanufaktur zu wahren.

Die Hand von Glücksfee Pauline, die heute in den Losbeutel griff, entschied sich für einen Gewinner, dessen Name die Achtjährige  vor eine echte Herausforderung stellte. Lustig sei er, aber schwierig vorzulesen, fand sie.

Neukölln-Gewinnspiel: Die Bescherung geht weiter (4)

Mit der aktuellen vierten Rätselfrage geht es in die zweite Halbzeit unseres Zwischen-den-Jahren-Gewinnspiels, das am 1. Weihnachtstag begann und am 31. Dezember endet. Zu gewinnen gibt es heute ein Werk aus dem in Neukölln beheima- teten Dagyeli Verlag. Folgende Frage ist dafür zu beantworten:

Am ersten Sonntag im August dieses Jahres präsentierten sich in Neukölln zwanzig Musiker mit Swing und Big-Band-Sound ganz im Stil des Glenn-Miller-Orchestras? Wo genau traten sie auf?

650 jahre neukölln,neukölln-comic,anna faroqhi,dagyeli verlagZum runden Geburtstag Neuköllns, der im vergangenen Jahr gefeiert wurde, erschien im Dagyeli Verlag Anna Faroqhis Comic „Welt- reiche erblühten und fielen – 650 Jahre Geschichte Neuköllns“. Der/die Gewinner/in der heutigen Ausgabe unseres Rätsels erhält das Buch, das mit liebevollen Illustrationen die Historie des Bezirks führt und durch die Dialoge der Protagonisten, eine multikulturelle Neu- köllner Familie, den Bezug der Geschichte zur Gegenwart veranschaulicht.

Wer den Neukölln-Comic gewinnen möchte, schreibe den gesuchten Ort sowie (4) in die Betreffzeile einer E-Mail und schicke sie bis morgen (29. 12.) um 12 Uhr an: Der/die Gewinnerin wird direkt benachrichtigt. Gehen mehrere richtige Lösungen ein, entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Wir wünschen viel Glück!

Update (29.12., 13:50 Uhr): Die richtige Antwort auf diese vierte Frage war Britzer Garten. Dort trat das 20-köpfige Orchester namens Siemens Big Band am 7. August auf.

Auch beim Neukölln-Comic von Anna Faroqhi musste wieder das Los entscheiden. Die Gewinnerin, die zur richtigen Antwort auch Glück hatte, ist informiert.

 

Neukölln-Gewinnspiel: Die Bescherung geht weiter (3)

Heute, am dritten von insgesamt sieben Tagen unseres Zwischen-den-Jahren-Gewinnspiels, geht es – wie schon vorgestern – um einen Preis, der nach Neukölln führt. Und durch Neukölln, denn er wird von Stadtführer Reinhold Steinle zur Verfügung gestellt. Hoffnungen auf den Gewinn darf sich machen, wer folgende Frage richtig beantwortet:

Mit ihrem Projekt zum Thema Energiesparen gewann eine Neuköllner Schule im März einen der mit 10.000 € dotierten Hauptpreise eines Schul- wettbewerbs, der 2009 erstmals ausgeschrieben wurde. Um welche Schule handelt es sich? 

Der/die Gewinner/in des heutigen Quiz-Tages wird von Stadtführer und Moderator Reinhold Steinle am 14. Ja- nuar 2012 nachmittags zur Erkundung des Richardkiezes eingeladen. Der geführte Spaziergang steht unter dem Motto „Damals und heute am Richard- platz“ und informiert unterhaltsam über die Geschichte Neuköllns sowie aktuelle Entwicklungen im Kiez.

Wer die Teilnahme am Kiez-Rundgang mit dem gebürtigen Schwaben und gefühlten Berliner gewinnen möchte, schreibe den Namen der gesuchten Schule sowie (3) in die Betreffzeile einer E-Mail und schicke sie bis morgen (28. Dezember) 12 Uhr an: Der/die Gewinnerin wird direkt benachrichtigt. Gehen mehrere richtige Lösungen ein, entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Wir wünschen viel Glück!

Update (28.12., 13:10 Uhr): Heinrich-Mann-Schule war die korrekte Antwort auf diese Quizfrage. Schülerinnen und Schüler der KG 10.5 wurden im Frühjahr für ihr Projekt „Energiesparen – Geht Dir ein Licht auf?“ mit dem Deutschen Klimapreis 2011 ausgezeichnet.

Der Gewinner des Richardkiez-Spaziergangs mit Reinhold Steinle wurde per Los ermittelt und über sein Glück informiert.

Neukölln-Gewinnspiel: Die Bescherung geht weiter (2)

Was es morgen bei unserem Zwischen-den-Jahren-Quiz zu gewinnen gibt, das gestern begann und am 31. Dezember endet, verraten wir noch nicht. Aber das Geheimnis um den heutigen Tagespreis wird nun gelüftet: Mit ihm erhält der/die Gewinner/in einen sehenswerten Begleiter durch’s nächste Jahr, der von der Bürgerstiftung Neukölln zur Verfügung gestellt wird. Die zu beantwortende Frage ist folgende:

Im Dezember konnte man sich in Neukölln anhören, wo der russische Bär Fahrrad fährt. Welchen Ort musste man dafür aufsuchen?

n+neukölln-kalender 2012, foto: marc vorwerk, bürgerstiftung neuköllnZu gewinnen ist ein Neukölln-Kalender 2012 von der Bürgerstiftung Neukölln. Die zwölf Bilder, die durch das kommende Jahr führen und vielfältige Impressionen des Bezirks zeigen, sind Einsendungen für den N+Foto- wettbewerb, der diesmal das Thema „Neu- kölln anders“ hatte.

Wer den N+Kalender gewinnen möchte, schreibe den gesuchten Ort sowie (2) in die Betreffzeile einer E-Mail und schicke sie bis morgen (27. Dezember) 12 Uhr an: Der/die Gewinnerin wird direkt benachrichtigt. Gehen mehrere richtige Lösungen ein, entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Wir wünschen viel Glück!

Update (27.12., 15:05 Uhr): Die richtige Antwort war Heimathafen Neukölln.

Der Neukölln-Kalender 2012 wird, wie das Los entschied, eine Wand schmücken, die rund 300 Kilometer von Neukölln entfernt ist.

Neukölln-Gewinnspiel: Die Bescherung geht weiter (1)

Heute beginnt unser Zwischen-den-Jahren-Quiz.  Bis zum 31. Dezember können unsere Leserinnen und Leser täglich ihr Neukölln-Wissen oder pfiffiges Recher- chieren unter Beweis stellen und attraktive Preise gewinnen. Der heutige lässt  zwei Personen in den Genuss des kostenlosen Besuchs der  Neuköllner Oper kommen. Vorher ist aber diese Frage  zu  beantworten:

Geboren wurde er am 18. August 1989 in Dresden. Im Juli 2011 vertrat er eine Neuköllner Institution in Pudong, einem Bezirk von Shanghai. Wie lautet sein Name?

Zu gewinnen sind 1 x zwei Freikarten für eine Vorstellung nach Wahl (ab Januar 2012, vorbehaltlich verfügbarer Plätze) in der Neuköllner Oper  – dem Haus für intelligentes und unterhaltsames Musiktheater aller Art.

Wer die Karten gewinnen möchte, schreibe den Namen des Gesuchten sowie (1) in die Betreffzeile einer E-Mail und schicke sie bis morgen (26. Dezember) 12 Uhr an: Der/die Gewinnerin wird direkt benachrichtigt. Gehen mehrere richtige Lösungen ein, entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Wir wünschen viel Glück!

Update (26.12., 16:55 Uhr): Gesucht wurde Tim Wallburger, der für die SG Neukölln bei der Schwimm-WM in Shanghai an den Start ging.

Die Gewinnerin der beiden Freikarten für eine Vorstellung der Neuköllner Oper wurde per Los ermittelt und inzwischen über dieses nachträgliche Weihnachtsgeschenk informiert.

Spenden statt wegschmeißen: Stephanie Hanna sammelt Geschenkverpackungen für ein Kunstprojekt in Neukölln

Auf den Inhalt kommt es an – das gilt nicht nur, aber auch für Weihnachtsgeschenke. Entsprechend rabiat geht mancher Beschenkte mit den Verpackungen um. Andere wiederum machen sich sehr bedächtig ans Entpacken und legen das Papier so  zusam- men, dass es problemlos wie- derverwendet werden kann.

Die Künstlerin Stephanie Han- na, die seit einigen Wochen das Schaufenster Donau X Gang- hofer gegenüber vom Stadtbad Neukölln mit ihrem Work-in-Pro- gress-Projekt „erbe“ bespielt, unterscheidet nicht in Grob- und Feinmotoriker. Das Material der Verpackung ist der Berlinerin wichtiger: Auf  Plastikfolien, in denen Geschenke steckten, hat sie es für ihr nächstes Objekt „Boot – Arche und Sintflut zugleich“ abgesehen.

„Beteiligen auch Sie sich an diesem Kunstprojekt“, appelliert Stephanie Hanna an die Neuköllner und Berliner, „und spenden Sie Ihren Abfall!“ Sauber sollten die Plas- tikfolien natürlich sein; am 27. und 28. Dezember können sie jeweils zwischen 14 und 18.30 Uhr am Schaufenster in der Ganghoferstraße 6 abgegeben werden. Ab Januar 2012 wird dann vor der Augen der Passanten ein Boot aus den gespendeten Kunststoffverpackungen entstehen.

=ensa=

Die FACETTEN-Magazin-Redaktion wünscht allen einen schönen, ent- spannten Heiligabend. Morgen geht es hier bei unserem Zwischen-den-Jahren-Gewinnspiel mit den Bescherungen weiter.

.

Gut gedacht, aber leider …

Ein Klo würde sich in dieser versifften Ecke direkt am Ausgang des U-Bahnhofs Lei- nestraße in der Tat gut machen und trüge erheblich zu ihrer olfaktorischen Entlastung bei. Der eindimensionale Proto-Typ eines StreetArt-Künstlers ist aber leider eine ziem- liche Fehlkonstruktion und deshalb nur bedingt geeignet, 1:1 übernommen zu wer- den: Schon die Höhe dürfte für Otto-Normal-Wildpinkler eine Herausforderung sein, der heruntergeklappte Klodeckel höchstwahr- scheinlich eine weitere. Da muss also noch kräftig nachgearbeitet werden.

.

Zum Vorfreuen sind nun nur noch zwei Tage Zeit: Am 25. Dezember startet un- ser Zwischen-den-Jahren-Gewinnspiel. Frei nach dem Motto „Die Besche- rung geht weiter!“ verlosen wir ab übermorgen täglich unter allen, die die richtige Antwort auf die Frage des Tages wussten, facettenreiche Preise, die nach Neukölln führen oder aus Neukölln kommen.

Neukölln-Macher auf Augenhöhe

Viele hetzen oder schlendern achtlos an der Backsteinmauer vorbei. Andere sehen sich wenigstens einzelne der 12 großformatigen Portrait-Fotos, die seit drei Wochen an ausstellung "wir machen neukölln", karl-marx-straße, magdalenenkirche,christina stivaliihr hängen. Und dann sind da noch die, die ganz genau hingu- cken, jedes Bild mustern, sich die knappen Informationen über die Por- traitierten durchlesen und sogar den Aushang studieren, der den Sinn und Zweck der Ausstellung an Neuköllns Karl-Marx-Straße preisgibt.

„Die haben was mit der Kirche zu tun. Gemeindemitglieder?“, vermutet ein Passant, der der Fotostrecke offenbar kaum Aufmerksamkeit schenkte. Denn dem ist nicht so. Die Bilder in direkter Nachbarschaft zur Magdalenenkirche sind das Er- gebnis des Projekts „Wir machen Neukölln“ und zeigen Geschäftsleute, die an der Karl-Marx-Straße und im angrenzenden Richardkiez ihre Läden haben. Thomas Brenner ist dabei, der Chef der direkt gegenüber liegenden Körner-Apotheke, die seit vielen Wochen Baustellenrabatte auf einige Arzneimittel gibt, damit Kunden der ausstellung "wir machen neukölln", karl-marx-straße, magdalenenkirche, christina stivaliAufenthalt in Neuköllns Hauptstraße wenigstens finanziell in guter Erinne- rung bleibt. Auch Bao Ngonc Wro- na-Hong, Änderungsschneiderin Ma- rija Zajac, Inken Planthaber, Zeitungs- laden-Inhaber Varinder Kumar Ka- poor, Luis Enrique Drews Albano, Herr Mier  und Gönül Hürriyet Aydin zeigen wie einige andere Gesicht und geben zugleich einen Einblick in die gewerbliche wie auch kulturelle Vielfalt der Gegend. „Es sind vorrangig solche, die im Kiez aktiv sind und ihn mitprägen“, erklärt Projektleiterin Marie Wilz die Auswahl.

Herausgekommen sei eine Art Hommage an die kleinen Kiezläden, die ob des Umbruchs in Neukölln jenseits vom Hype schwierige Zeiten erleben:  „Sie haben nicht nur mit steigenden Mietkosten, sondern auch mit ungleich bemittelteren neuen Konkurrenten zu ausstellung "wir machen neukölln", karl-marx-straße, magdalenenkirche, christina stivalikämpfen. So ernten die früheren Bewohner immer weniger die Früchte ihrer langjährigen Arbeit.“ Angedacht sei auch, die Fotoserie mit Gewerbetrei- benden anderer Neuköllner Kieze fortzu- setzen, sie dann vielleicht sogar in einem Album zu sammeln.

Vorher sollen aber die 12 aktuellen, von der Fotografin Christina Stivali abgelichteten Wir machen Neukölln-Protagonisten unter ein Dach im Richardkiez umziehen. Genaues stehe aber noch nicht fest, sagt Marie Wilz, deren Projekt mit 5.000 Euro aus Mitteln der [Aktion! Karl-Marx-Straße] und des Quartiers- managements Richardplatz-Süd finanziert wurde: „Wir waren positiv überrascht, dieses Jahr noch eine Förderung zu bekommen, zumal die Planung extrem kurzfristig war. Aber es zeigt uns, dass das Interesse am Thema da ist. Letztendlich haben wir das komplette Projekt in weniger als vier Wochen durchgezogen.“ Die guten Kontakte der Finanziers zu den Geschäftsleuten verschaffte den Ausstellungsmacherinnen einen Vertrauensvorschuss. „Trotzdem war ich überrascht, wie schnell sie zugestimmt haben und vor allem, wie wenig Scheu sie davor hatten, fotografiert zu werden und dann ihr Portrait überdimensional auf der Straße hängen zu sehen“, erinnert sich Marie Wilz, die selber im Kiez lebt. „Wir waren wirklich beeindruckt von der Offenheit und der Herzlichkeit aller Gewerbe- treibenden.“ Faktoren, die im Alltag der Einzelhändler und Dienstleister nicht un- wesentlich zum wirtschaftlichen Überleben in Neukölln beitragen.

=ensa=

Cool gekontert

Vor gerade mal einer Stunde hatte sie die Tür des Neuköllner Kiezladens auf- geschlossen. Etwa eine Dreiviertelstunde später standen sie vor ihr: Zwei Jungs, höchstwahrscheinlich vom Gymnasium gegenüber, ungefähr 15 Jahre alt, einer klein und schmächtig, der andere ein ganzes Stück größer und leicht moppelig. Jeder tütenaufdruck, wer einen freund sucht ohne fehler bleibt ohne freundvon ihnen suchte aus der gläsernen Theke zwei Kuchenstückchen aus, ließ sie sich einpacken und bezahlte. Sie hat jedem noch einen kleinen Schoko-Weihnachts- mann geschenkt.

Die beiden waren schon fast wieder draußen, als der Kleinere sich um- drehte, den Rückweg zur Kasse antrat und ihr die Papiertüte vor die Nase hielt: „Das ist ja voll hänge! Welcher Spacko hat das erfunden?“ Sie hat ihn fragend und auch ein bisschen erleichtert an- gesehen. Bei Jungs in dem Alter weiß man ja nie, damit hat sie schon ein- schlägige Erfahrungen gemacht. Aber statt etwas zu tun, was sie dazu gebracht hätte, nach der Pfefferspray- dose unterm Ladentisch zu greifen, zeigte er auf den Spruch auf der Tüte. Wenn jemand ohne Fehler sucht, suche der doch richtig, dozierte er, und werde dann auch einen Freund finden. Wenn der Satz  einen Sinn haben soll, müsse „ohne Fehler“ vor „sucht“ stehen.

Sie stimmte ihm zu, überlegte kurz und schlug ihm dann vor: „Meinetwegen kannst du gerne unsere Schrippentüten korrigieren.“ Er habe doch ab morgen Weihnachts- ferien, erinnerte sie ihn. „Cool gekontert!“, fand er und sagte schmunzelnd beim Hinausgehen, dass er es sich überlegen werde.

=ensa=

Das Fest vor dem Fest: Weihnachten im Sherwood Forest

Hotte ist auch wieder da. Er legt die Gabel auf dem Tellerrand ab, zählt vom Daumen bis zum kleinen Finger durch. „Das fünfte Mal ist es heute“, sagt er mit Blick frank zander, 17. weihnachtsfeier für obdachlose, estrel neuköllnauf seine rechte Hand, die wie die eines Bauarbeiters aussieht: „Die hat Franky geschüttelt.“ Am liebsten,  überlegt Hotte, würde er sie nun ein paar Tage lang nicht waschen, denn Franky sei sein absoluter Held. Schon damals, als der den Ururenkel von Frankenstein besang, habe er frank zander, 17. weihnachtsfeier für obdachlose, estrel neuköllnihn ge- mocht. Da- mals, als Hot- tes Leben noch im Gleichgewicht war und es normal war, in geschlossenen Räumen zu über- nachten. Der 52-Jährige mit dem fatalen Bruch im Lebenslauf ist einer von gut 2.800 obdachlosen und bedürftigen Menschen bei Frank Zanders alljähr- licher Obdachlosenfeier im Neuköllner Estrel Hotel.

Zander hat am Eingang gestanden und jeden seiner Gäste persönlich begrüßt, die mit fünf BVG- Bussen aus dem gesamten Berliner Stadtgebiet zum Ort des Geschehens chauffiert wurden.  Auch wegen Typen wie Hotte steckt die rechte Hand des Sängers und Entertainers in einem Stützverband. „Wenn man tausenden Leuten die Hand schüttelt, geht das auf die Knochen. Und da sind ja auch ’n paar richtige Handwerker frank zander, 17. weihnachtsfeier für obdachlose, estrel neuköllndabei“, sagt Frank Zander schmunzelnd. Selbst wenn ihm der direkte Kontakt noch so sehr zusetzt, körperlich wie emotional, den lässt er sich nicht nehmen: „Das ist meine Familie! Da gehört’s doch da- zu, dass man sich berührt und dem anderen in die Augen guckt.“ Seine sind oft tränenverschleiert an diesem Nachmittag.

Frank Zanders Familie wurde in den letzten Jahren kontinuierlich größer: 1995, als er erstmals zur Weihnachtsfeier einlud, bestand sie aus rund 300 Mit- gliedern. Heute hat sich die Zahl verzehnfacht und damit Dimensionen ange- nommen, die zu Vorkehrungen zwingen, die für Familienfeste eher unüblich sind: Mitfeiern kann nur, wer sich vorher ein kostenloses Einlassbändchen geholt hat. Dass seine Familie zugleich stetig jünger wurde, bedrückt den gebürtigen Neuköllner frank zander, 17. weihnachtsfeier für obdachlose, estrel neuköllnbesonders: „Ganz schlimm, dass immer mehr Kinder dabei sind.“

Kinder wie Janina. Die Siebenjährige, die mit ihrer Mutter in einem Mutter-Kind-Heim Zuflucht fand, kann ihr Glück kaum fassen. Es gibt frank zander, 17. weihnachtsfeier für obdachlose, estrel neuköllnSü- ßes und Cola, vom von zahlrei- chen Sponso- ren bestückten Geschenketisch durfte sie sich etwas aussuchen und noch bevor das Festessen beginnt, wird sie eine neue Frisur bekommen. „Ich war noch nie in meinem Leben bei einem echten Friseur“, erzählt sie auf- geregt. Sonst schneide ihre Mutter ihr immer die Haare – mit mal gutem und mal weniger gutem Ergebnis. Der heutige Haarschnitt wird gut werden, denn es sind frank zander, 17. weihnachtsfeier für obdachlose, estrel neuköllnProfi-Friseure vom bbw Bildungswerk der Wirtschaft, die am Rand des großen Saals ihren improvisierten Salon eröffnet haben und kostenlose Haarschnitte an- bieten. Als Frank Zanders Sohn Marcus frank zander, 17. weihnachtsfeier für obdachlose, estrel neukölln, marcus zander, hanno bruhnund Hanno Bruhn auf die Bühne ge- hen, um alle Gäs- te zu begrüßen, die nunmehr 17. Weihnachtsfeier für Obdachlose offiziell eröffnen und den vielen ehrenamtlichen Helfern danken, hat Janina ihre neue Frisur und bedankt sich überschwänglich bei der jungen Frau mit der Weihnachtsmann-Mütze dafür.

Marita braucht keinen neuen Haarschnitt. Sie habe eine Freundin, die Friseuse ge- lernt habe. „Ich bin zum ersten Mal hier“, sagt sie. Ihr Tonfall verrät, dass es ihr unangenehm ist. Die Weihnachtsfeier habe sie bisher immer nur im Fernsehen gesehen: „Dass ich mal selber hier sitzen würde …“ Ob das nicht der Fiesling aus GZSZ sei, fragt sie, als Wolfgang Bahro mit zwei Teller mit Gänsebraten, Rotkohl und frank zander, 17. weihnachtsfeier für obdachlose, estrel neukölln, falko lieckeKlößen vorbeiläuft. Maritas Tischnachbarin nickt. Frank Henkel (CDU) und die Grünen-Politikerin Renate Künast sorgen für das Gegenteil von Aufmerksamkeit. „Das Glück hat in letzter Zeit ’nen großen Bogen um mich gemacht. Ist alles richtig scheiße gelaufen“, bringt Marita das Aktuelle ihrer Biografie auf den Punkt. Und nun ist mit Falko Liecke (r.) auch noch einer als pro- minenter Kellner für ihren Tisch zuständig, den sie nicht kennt. Der Neuköllner Bezirksstadtrat für Jugend und Gesundheit stellt einen der beiden Teller vor ihr ab und wünscht Marita lächelnd frank zander, 17. weihnachtsfeier für obdachlose, estrel neukölln, heinz buschkowskyeinen guten Appetit und ein schönes Fest. Neuköllns Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky serviert in einer anderen Ecke des Saals vom Estrel Convention Center. Das wäre einer gewesen, den sie kennt. „Aber der junge Mann war auch nett“, ffrank zander, 17. weihnachtsfeier für obdachlose, estrel neuköllnindet sie. Und die Gans sei einfach köstlich.

Rund 2.800 Portio- nen des Festmahls werden die Küche verlassen haben, wenn die Feier am Abend mit dem großen Finale beendet wird und sich Frank Zander wieder von seiner großen Familie verabschiedet.

Dann hat der, der sich gerne als „moderner Robin Hood“ bezeichnen lässt, auch endlich Zeit für die eigenen Weihnachtsvorbereitungen. Ganz privat und entspannt wolle er das Fest verbringen. „Was ich aber noch gar nicht weiß, ist, wie ich die Kerzen an unseren Baum kriegen soll“, gibt Frank Zander zu. Er habe einen Topfbaum gekauft und der nadele jetzt schon wie doll, ohne dass man ihn anfasst.

=ensa=

Zu hoch gepokert

In wenigen Tagen jährt es sich zum 27. Mal: das Weihnachtsfest, das Rodger Klingler und Patrick Giersch niemals vergessen werden. Die beiden, die seit dem Teena- geralter beste Freunde sind, wohnten damals zusammen. „An diesem 25. Dezember 1984 hab ich Rodger aus dem Brasilien-Urlaub zurückerwartet, aber er kam nicht am Flughafen an“, erinnert sich der gebürtige Münchener Patrick Giersch, der seit einigen Jahren in Neukölln lebt. Wenig später erfuhr er, was seinen Freund am Heimflug gehindert hatte: Rodger Klingler war am Heiligabend beim Versuch erwischt worden, 1 Kilo Kokain aus Brasilien zu schmuggeln, um in Deutschland die schnelle Mark zu machen.  „Er hat zu hoch gepokert“, sagt Patrick Giersch, „und verloren.“ Der Traum vom Wohlstand durch den Drogenverkauf endete in einem ein kilo paradies, morpheus verlag, rodger klingler, patrick gierschAlbtraum: Der gelernte Koch wurde in Bra- silien zu 4 1/2 Jahren Haft verurteilt.

Bereits vor drei Jahren veröffentlichte Rodger Klingler die Erinnerungen an seine Zeit als Häftling mit dem Titel „Memórias do Sub- mundo“ in Brasilien in Buchform und sorgte damit für reichlich Wirbel. Dermaßen de- taillierte Einblicke in den ganz normalen Alltag und den hinter Gefängnismauern, hätte sich das Land, das sich derzeit auf die Gastgeberrolle für die Fußball-WM 2014 vorbereitet, wohl lieber erspart. Nun hat der heute 47-jährige Klingler nachgelegt: Zusam- men mit Patrick Giersch, der nicht nur sein Freund sondern auch ein erfahrener Dreh- buchautor ist, schrieb er eine deutsche Fassung seines autobiografischen Werks.

„Ein Kilo Paradies – Gefängnishölle an der Copacabana“ ist wahrlich keine leichte Lesekost. Ungeschönt schildert Klingler die Brutalität und Hierarchien in bra- silianischen Knästen, die alltäglichen Gewaltexzesse durch Wärter und unter Ge- fangenen, die auch er erleiden musste, und die Morde, bei denen er Augen- oder Ohrenzeuge wurde. Nicht minder drastisch und atmosphärisch dicht sind die Beschreibungen der sanitären Einrichtungen und medizinischen Versorgung. Wer Brasilien mit Drogen im Gepäck verlassen will, drängt sich als zentrale Aussage auf, der sollte sich nicht erwischen lassen – oder aber noch genug Geld für ge- schäftstüchtige Zöllner dabei haben. Doch daran scheiterte es bei Rodger Klingler. „2000 Dollar und ich lass dich gehen, aber nur, weil heute Weihnachten ist.“ Ich zog den Geldbeutel hervor, öffnete das Scheinfach und entnahm so, dass er es sehen konnte, meine restlichen Dollarscheine. (…) Ich hatte nur noch jämmerliche 300 Dol- lar.  Zu wenig, um sich freizukaufen.

Das Buch gibt zweifellos spannende Einblicke in eine Welt, die den meisten unbekannt ist. Gleichwohl hat es Schwächen, mit denen ein aufmerksameres Lek- torat hätte aufräumen können: Viele Szenen wiederholen sich und verlieren so ihre Eindringlichkeit, Ausrufezeichen wurden großzügigst im Text verteilt – und belassen. Zudem wünscht man sich spätestens im vor wenigen Monaten verfassten Epilog einen reflektierenden, selbstkritischen Rückblick Klinglers auf sein Abrutschen in die Drogenszene, den jäh gebremsten Karrieresprung vom User zum Dealer und die Zeit als Häftling in Brasilien.

„Großartig verändert hat sich Rodger durch die Erlebnisse erstaunlicherweise gar nicht. Aber von kriminellen Dingen und Drogen lässt er seitdem die Finger“, sagt Patrick Giersch, der bereits eine Drehbuch-Version des Stoffs verfasst hat. „Ein Produzent, der an einer Verfilmung der Geschichte interessiert ist, ist auch schon gefunden“, erzählt er und verrät, dass David Kross der Wunschkandidat für die Besetzung der Hauptrolle sei. Nicht nur, weil der ein brillanter Schauspieler ist, sondern auch wegen der optischen Ähnlichkeit mit dem jungen Rodger Klingler.

Rodger Klinglers Autobiographie „Ein Kilo Paradies – Gefängnishölle an der Copacabana“ (238 Seiten, ISBN 978-3-94 1698-01-7) ist im Morpheus Ver- lag erschienen und kostet 12 Euro.

=ensa=

Schöner Schein

Heute nur ein Bild …

… und einen entspannten 4. Advent mit viel schönem (Kerzen-)Schein gewunschen.

.

Die Stars der Kirchgasse

kirchgasse neukölln, herrnhuter sterne, böhmisch-rixdorfInsbesondere im Neuköllner Kiez rund um den Richard- platz, also den Vierteln, die frü- her Deutsch- und Böhmisch- Rixdorf hießen, sind sie der- zeit allgegenwärtig – in Haus- eingängen, auf Balkonen und hinter Fenstern: die berühm- ten  Herrnhuter Sterne.

Auch in die Kirchgasse im Böhmischen Dorf ist wieder mit ihnen geschmückt. Eine Tradition, die wie etliche ande- re den Veränderungen im Be- zirk trotzt. Zu ihr gehört eben- falls, dass die Herrnhuter Ster- ne erst am 1. Advent zu leuch- ten beginnen und sich nicht schon – wie Weihnachts- Deko, Marzipanbrote und Do- minosteine – im September ins Bewusstsein drängen.

Blaue Stunden im Neuköllner Körnerkiez

Normalerweise lädt der Platz an der Kreuzung Emser-/Kirchhofstraße nicht dazu ein, genauer hinzugucken. Sinnvoller ist es ohnehin, mehr auf das Geschehen gegen- über zu achten, denn dort beginnen und enden die Einsätze der Berufs- und Frei- willigen Feuerwehr Neukölln, fahren Lösch-, Rettungs- und Notarztwagen ein und aus.

Flackerndes Blaulicht und den durchdrin- genden Sound von Martinshörnern sind die  Bewohner des Kiezes und alle, die sich öfter in ihm aufhalten, also gewöhnt. Noch neu ist jedoch, dass auf der unwirtlichen Freifläche allabendlich blaue Stunden eingeläutet wer- den. „Das ist mir auch schon aufgefallen. Sieht schön aus“, findet ein Mitarbeiter der Feuerwehr. „Aber wir haben damit nichts zu tun“, versichert er auf den blau angestrahlten kahlen Baum vis-à-vis angesprochen, der den eigentlich namenlosen Platz, der trotzdem von allen Emser Platz genannt wird, zu einem echten Hingucker macht.

=ensa=

Gesucht und gefunden!

theaterparcours ortswechsel, theater der migranten neukölln, reuterkieztheaterErst waren es alte Reclam-Hefte, die über Facebook dringend als Requisiten gesucht wurden – erfolgreich. Dann wurde ebendort die Fahndung nach einer  Nebel- maschine als Leihgabe eingeleitet – mit nicht minder glücklichem Ausgang. Und gestern schließlich machte ein weiteres Anliegen vom Theater der Migranten die Runde durchs virtuell vernetzte Neukölln: Ein amerikanischer Musiker, der beim neuen Stück mitwirke, brauche unbe- dingt „einen Gitarrenverstärker, mit dem er Höhen und Tiefen regulieren kann“. Wer einen habe und ihn für fünf Tage entbehren könne, solle sich schnell melden. Auch diese Bitte wurde nun von jemandem aus der Neuköllner Facebook-Community erfüllt.

Damit ist der Wunschzettel des Ensembles abgearbeitet und der morgigen Premiere von „Ortswechsel. Szenen aus dem Leben einer Stadt“ steht nichts mehr im Weg. Am Sonnabend und Sonntag führen die Schauspieler das Publikum abermals durch ihren Theaterparcours, der auf der Kreuzberger Seite des Landwehrkanals beginnt und gegenüber im Neuköllner Reuterkiez endet.

=ensa=

Der Countdown für eine weitere Neuköllner Postfiliale läuft

„Die veräppeln uns doch nach Strich und Faden!“ Hannelore L. ist wütend, aber so richtig. Seit einiger Zeit hängt ein Plakat an der Eingangstür zur Postfiliale in der Hermannstraße 211. Finanzcenter geschlossen ab 29.12.2011 steht auf dem. Und: Die Postbank bleibt jedoch in Ihrer Nähe! Außerdem informiert es in kleiner Schrift darüber, wo ab Ende Dezember finanzielle Dinge erledigt werden können. Für die inte- ressiert sich die Frau aus dem Rollbergkiez aber nicht, entsprechend wenig kümmerte sie sich bisher um das Plakat.

Briefmarken oder frankierte Postkarten kau- fen, Päckchen aufgeben: Vor allem wegen solcher traditionellen Postdienstleistungen kommt  die Mittsechzigerin zum Eckhaus an der Kreuzung Hermann-/Werbellinstraße. Bis eben war Hannelore L. überzeugt, diese hier auch weiterhin zu erhalten. Sie dachte, der Katzentisch mit Sitzgelegenheiten neben den Schaltern würde im Postjargon Finanzcenter genannt und abgeschafft werden, der Rest aber bleibe. Doch dem ist nicht so, hat sie gerade durch Zufall erfahren. „Können die denn nicht aufs Plakat schreiben, dass diese Filiale schließt?“, fragt sich die Neuköllnerin. Dann wisse jeder sofort Bescheid. Die Frage hat sie auch der Frau hinter dem Schalter gestellt. Statt einer befriedigenden Antwort oder gar Zustimmung hieß es nur, dass die Ankündigungen von der Zentrale erstellt würden.

Die grassierende Ausdünnung des Post-Filialnetzes hatte bereits vor knapp zwei Monaten in Neukölln ein Opfer gefordert: Damals schloss zum Ärger der Anwohner die einzige Zweigstelle in der Gropiusstadt im Süden des Bezirks. Weder der medial lancierte Protest der Kunden, noch der von Bezirksstadtrat Falko Liecke (CDU) ha- ben es verhindern können.

„Die Gropiusstädter sind ja jetzt noch ärmer dran“, räumt Hannelore L. ein. Von der Hermannstraße bis zu den Postfilialen in den Neukölln Arcaden oder bei Karstadt am Hermannplatz sei es schließlich nicht wirklich weit. Insofern macht sich die Seniorin keine Hoffnungen auf ein Intervenieren von Bezirkspolitikern. „Die werden sich auch nicht in  den dann noch längeren Warteschlangen die Beine in den Bauch stehen müssen“, glaubt sie. Eine Frechheit sei das, was die Post ihren Kunden zumutet.

=ensa=

Poller mal anders: eine Welle für Neukölln

Sicher, es hätten nicht unbedingt Hunderte von Pollern sein müssen. Ein Bruchteil davon hätte auch gereicht, um das Problem des Wildparkens auf der Mittelinsel der Sonnenbrücke über dem Neuköllner Schiffahrtskanal in den Griff zu be- kommen. Und natürlich wäre es ebenfalls nicht nötig gewesen, die einzelnen Pflöcke mit was- serblauer Zwei-Komponenten-Farbe zu lackie- ren. In dezentem Grau hätten sie genauso ihren Zweck erfüllt. Au- ßerdem sind da noch die beiden Schwimmer, die durchs stilisierte Nass pflügen und aus der Ordnungsmaßnahme für Autofahrer  Kunst im öffentlichen Raum machen: „Welle“ heißt die mit Stadtumbau West-Mitteln für den Bereich Neukölln-Südring finanzierte Installation, die der Berliner Künstler Egidius Knops auf einer 50 Meter langen Fläche schuf. In der vergangenen Woche wurde das Werk vollendet.

„Sechs Meter lang und 2 Meter 80 hoch sind die beiden Schwimmer“, erklärt Knops. Als Referenz an Britta Steffen, Franziska van Almsick und andere erfolgreiche Athleten der SG Neukölln seien die bemalten Aluminium-Silhouetten zu sehen, die zwischen den Pollern be- festigt wurden. Die wiederum bilden ob ihrer Lackierung und unterschied- licher Höhen zwischen 50 und 140 Zentimetern eine Welle nach.

Den kostenlosen Stellplätzen und dem unfallträchtigen Ein- und Aus- parken auf der Sonnenbrücke wurde nun also durch Egidius Knops‘ nicht unumstrittenes Kunstwerk ein Ende gesetzt. Schon während der Bauphase be- schäftigte Kritiker die Frage, ob das Geld in einem Bezirk wie Neukölln nicht sinnvoller eingesetzt werden könne. Um der Situation vorzubeugen, dass vom Ehrgeiz, die Poller zählen zu wollen, gepackte Autofahrer im Schneckentempo die Brücke überqueren und damit eine neue Gefahrenquelle schaffen: „Es sind genau 500″, verrät mit Knops einer, der es wissen muss.

=ensa=

Zur falschen Zeit am falschen Ort

neukölln, 8. dezember 20108. dezember 2011, neukölln

Fragt sich nur: Wer beziehungsweise was? Waren es diejenigen, die im Dezember 2010 gerne geschaukelt hätten, aber feststellen mussten, dass sich schon der Schnee auf den Sitzen breit gemacht hatte? Oder sind es doch die Rosen, die in diesem Dezember zu Neukölln gehören wie blinkende, bunte Lichterketten, Adventskalender und Balkone erklimmende Weihnachtsmänner.

.