Frauen-Power

Fast ein Drittel der Gebäude in der Innen- stadt Berlins lag 1945 irreparabel in Schutt und Asche, als der 2. Weltkrieg vorbei war. Rund 60.000 Frauen machten sich daran, die Ruinen in den Straßenzügen abzutragen und sorgten so maßgeblich dafür, dass wieder normales Leben möglich wurde.

Bereits 10 Jahre später, am 30. April 1955, wurde in der Neu- köllner Hasenhei- de ein von der Ber- liner Bildhauerin Katharina Szelins- ki-Singer erschaf- fenes 2,40 Meter hohes Denkmal enthüllt, um die schier unmenschlichen Leistungen der Trümmerfrauen zu würdigen.

Eine dieser Trümmerfrauen, die zum Wiederaufbau Berlins beigetragen haben, war Ruth-Silvia Niendorf. Sie hatte den Krieg überlebt und ebenso die gefährliche Arbeit in den Schuttbergen.  Am 12. Juni 1987 wurde sie vom damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan für ihren Einsatz geehrt. Knapp vier Wochen danach, am 9. Juli, erhängte sich die 66-Jährige. Denn Niendorf litt – wie viele der Trümmerfrauen – unter Altersarmut und sah sich durch eine Mieterhöhung von 76 Mark bei einer Rente von etwa 700 DM in eine ausweglose Situation getrieben.

Zum Erinnerung an Ruth-Silvia Niendorf und zur Würdigung der Aufbauhelferinnen, die heute – so sie noch leben – der Generation 80+ angehören, hat der Senioren- schutzbund Graue Panther den 9. Juli  zum Tag der Trümmerfrauen ernannt: Der Gedenkzug startet um 11 Uhr am Hermannplatz und endet an der Trümmerfrauen-Skulptur in der Hasenheide.

=ensa=

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