„Wie funktioniert ein Schwimmbad?“ – diese Frage wollten die Mitar- beiter des Neuköllner Stadtbads bei der Langen Nacht der Wissenschaften beantworten. Um 17, 19 und 21 Uhr startende Füh- rungen durch die techni- schen Anlagen, die hinter die Kulissen eines Schwimmbadbetriebs gu- cken lassen, waren angekündigt. „Heute“, versprach das Programmheft, „können Sie das Bad mal aus einem anderen Blickwinkel betrachten.“
Ein Versprechen, das vielen erfüllt wurde, die pünktlich zur ersten Führung am Treffpunkt hinter dem Kassenraum ankamen. Wer noch nie in einem Pulk von über 30 Menschen, die sich – umgeben von ty- pischen Schwimmbad-Gerüchen und -Tempe- raturen – auf der Treppe im Foyer drängten, Geduld geübt hatte – hier konnte er es prak- tizieren. Wahrlich imposante Perspektiven auf Scheitel, Holzvertäfelungen, Hinterköpfe, Wand- bilder, Schultern, denkmalgeschützte Ornamente und die prächtige Deckenkonstruktion ließen sich ausgiebig genießen. Weil die Berliner Bäderbetriebe (BBB) wieder mal – analog zum Sommer und dem Betrieb der Freibäder – von einem vorhersehbaren Ereignis überrascht wurden: Dass sich mehr als neun Leute für die Technik eines Schwimmbads interessieren würden, hatte offenbar keiner der Verant- wortlichen einkalkuliert. Er könne leider nur zehn Personen pro Führung mitnehmen, erklärte ein BBB-Mitarbeiter den Wartenden, bei denen prompt das große Abzählen einsetzte. Nach der Ansage „Ich beeile mich, so dass eine Führung nur eine Viertelstunde dauert!“ gesellte sich Rechnerei hinzu. Dabei kam so mancher, der am unteren Ende der Treppe stand, zu dem Ergebnis, lieber auf weiteres Warten und eine zeitlich dermaßen limierte Führung zu verzichten.
Heute öffnet das Stadtbad Neukölln zum letzten Mal vor der Sommerpause, die bis zum 28. August dauern soll. Dann wiederum beginnt für das Freibad am Columbiadamm, das morgen in die diesjährige Badesaison startet, wieder der Winterschlaf.
=ensa/kiezkieker=
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