Ein tristes steinernes Plateau, verkümmerte Beete, ausgeblichene oder durch Schmie- rereien verunzierte Ehrentafeln: Schön ist nicht, was Friedrich Ludwig Jahn sehen könnte, wenn er den Kopf ein wenig senken und sehen könnte. Doch der als Turnvater Jahn bekannt gewor- dene Motor der deutschen Turnbewegung guckt stoisch zu den schmucken Fassaden der Häuser auf der Kreuzberger Seite
der Hasen- heide.
Seit 1872 steht Jahn in Bronze da, um an den ersten Turn- platz Deutsch- lands zu erin- nern, der am 19. Juni 1811 im Volkspark Ha- senheide eröffnet wurde. Es ist nicht zuletzt diesem 200. Jubiläum zu verdanken, dass derzeit die Turn-Europameisterschaften in Berlin stattfinden – natürlich ohne Feierlichkeiten an historischer Stelle rund um das derzeit wenig repräsentative Jahn- denkmal. Das wird erst aufgehübscht, wenn Europas Turnelite weitergezogen ist und wieder in anderen Städten ihr Können zeigt. Doch zum ehrwürdigen Jahrestag soll rund um die Statue „200 Jahre Turnbewegung – 200 Jahre soziale Verantwortung“ gefeiert werden, und dann soll auch Jahn wieder mit sauberer Jacke in einem attraktiveren Ambiente stehen. Etwa 30.000 Euro machen der Berliner Senat und der Bezirk Neukölln dafür locker.
=ensa=
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