Sie sehen aus wie überdimensionale Teebeutel, die mit Laub und Zweigen gefüllten Kleidersäcke, die zurzeit an der Decke der Galerie im Körnerpark in Neukölln hängen. Vor knapp zwei Wochen hat dort die Ausstellung „das Leben lassen“ Einzug gehalten, die Ergebnisse einer künstlerischen Aus- einandersetzung mit Vergänglich- keit, Sterben, Tod und Abschied zeigt.
Zwölf Künstler haben sich daran beteiligt: Thomas Kleinschmidt mit der Installation „Das Spielzeuggrab“ und Rico Federle mit der Mausefallen-Collage „Gillette:
Laborversuche“; andere sind mit Grafiken, Malerei und Fotos dabei, die einen Bogen vom Skurrilen bis zum Unverständlichen schlagen.
Durchweg konkret sind dagegen die im Vorfeld der Ausstellung in Workshops mit Schülern entstandenen Werke. Mit Filzstiften haben Kinder der Peter-Petersen-Grundschule auf Leinwand geschrieben und gemalt, welche Dinge und
Gedanken trösten kön- nen. Von Kindern er- lebte Be- gegnungen mit dem Tod sind zentrales Thema beim augenfälligsten Objekt in der Galerie: Auf den Segeln kleiner Holzboote bringen sie auf berührende Art und Weise die Traurigkeit über den Abschied von Verwandten oder
verunfallten Haustieren zum Ausdruck.
Das können auch die Besucher der perfekt zur trüben Jahreszeit passenden Ausstellung tun – und sie machen es reichlich: „Unvergessen“ steht auf den Vorderseiten der Klappkarten, die bereitliegen, um Verstorbene posthum zu würdigen oder ihnen persönliche Botschaften zu hinterlassen. Langsam wird der Platz an den Fenstern knapp.
=ensa=
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