Neue Disziplin für Unsportliche entdeckt

eingesprungene anwohner,okerstraßenfest,neuköllnNoch gut 15 Monate bis zur Eiskunstlauf-WM in Nizza. Reichlich Zeit also, den eingesprungenen Rittberger bis zur Perfektion zu trainieren.

Eine neue Disziplin, die keine sportlichen Höchstleistungen verlangt und ohne großes Üben möglich ist, konnte man heute an diesem Stand des Okerstraßenfests  in Neukölln kennen lernen: den eingesprungenen Anwohner. Mehr als die okerstraßenfest,neuköllnInformation, dass sie nur einge- sprungen seien, ließen sich die diskreten Statisten der Bürgerbeteiligung unter den bunten Luftballonen leider nicht entlocken.

Für alle, die auch schon immer gerne mal einen Okerstraßenbewohner geben wollten, stehen – wie man sieht – noch einige  Marktstände und Tische und Bänke zur Verfügung. Schnell sollten spontan Interessierte allerdings sein, denn das Okerstraßenfest geht nur noch bis 19 Uhr.

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Acht Hektar fürs Wunschdenken auf dem Tempelhofer Feld

Vorgestern wurden im Hangar 1 des ehemaligen Flughafens Tempelhof die ersten 19 (möglichen!) Pionier-Projekte vorgestellt: Vormittags eine Pressekonferenz mit Berlins Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer, abends eine Infor- mationsveranstaltung mit Senatsbaudirektorin Regula Lüscher und Verantwortlichen vom „Tempelhof Projekt“ sowie von der Grün Berlin GmbH fürs Volk. Ziemlich viel forum thf,pioniernutzung tempelhofer freiheit,tempelhofer  feld,berlin-tempelhofGetöse für die Pläne von 19 Pro- jektträgern, die momentan mehrheit- lich vor allem aus Ideen und Ab- sichtsbekundungen bestehen. Das Wichtigste fehlt jedoch den meisten noch: eine Finanzierung. Doch das konkret zur Sprache zu bringen, schien so gar nicht im Interesse der Offiziellen zu liegen.

Auch Ingeborg Junge-Reyer trug im rbb-Abendschau-Interview kräftig zur Verschwiemelung des Sachverhalts bei. So könnte ihr auf die Projektinitiatoren gemünzter Satz „Ich bringe die Finanzierung mit!“ leicht den Eindruck erwecken, dass diese bereits mit Geldkoffern in den Startblöcken hocken. Dem ist aber nicht so. Und auch die durch Junge-Reyers Aussage genährte Annahme, öffentliche Mittel würden bei der Realisierung der Pionier-Vorhaben gar keine Rolle spielen, ist mit Vorsicht zu genießen. So soll beispielsweise die Finanzierung des Kulturnetzwerk Neukölln-Projekts „Jet Set“ im Pionierfeld Oderstraße zum Großteil durch den Hauptstadtkulturfonds und mit 5.000 Euro aus dem Soziale Stadt-Topf des Quar- tiersmanagements Schillerpromenade gespeist werden. Bewilligt ist bislang nur letzteres.

Gut möglich also, dass im Frühjahr 2011, wenn die meisten der 19 Pioniere der ersten Stunde starten wollen, einige von ihnen ihre Konzepte für die große Tempelhofer Freiheit ob fehlender finanzieller Mittel wieder in den Schubladen versenkt haben.

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