Königliche Spuren im Böhmischen Dorf

Seit vor gut fünf Jahren das Museum im Böhmischen Dorf im ehemaligen Schulhaus in der Kirchgasse eröffnet wurde, lässt sich dort wunderbar auf den Spuren der böhmischen Einwanderer durch die Geschichte Neuköllns wandeln.

luisenverehrung, museum im böhmischen dorf, neukölln, königin luiseluisenverehrung, museum im böhmischen dorf, neukölln, königin luise rixdorfIn den letzten Monaten waren dort auch noch an- dere Spuren zu sehen: die von Königin Luise. „Luisen- verehrung – Wenn Königin Luise im Böhmischen Dorf gewesen wäre …“ hieß ei- ne sehenswerte Sonder- ausstellung, die im Mai er- öffnet wurde und vorgestern endete.

Es waren nur wenige Exponate, die dazu anregten, sich auf eine „heitere Spurensuche“ zu begeben: ein Nadelkissen, eine  Schatulle mit  einer heimlich  abgeschnittenen königlichen Locke,

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ein Stück Luisenkonfekt von 1806, Hut und Schirm, Bilder, eine Tasse aus Luises luisenverehrung, museum im böhmischen dorf, neukölln, königin luise rixdorfMoccatassen-Sammlung.

Nicht minder bemerkenswert waren jedoch die Be- schriftungen der liebevoll zusammengestellten Ge- genstände. Wer beim Lesen den Konjunktiv aus den luisenverehrung, museum im böhmischen dorf, neukölln, königin luise rixdorf, rixdorfer weihnachtsmarktAugen verlor, lief schnell Gefahr aus der heiteren Spur zu gera- ten. Auch ein Stück Rix- dorf-Wissen half weiter, mancher kleinen Schwindelei auf die Schliche zu kommen. Wenn, ja wenn Königin Luise in Rixdorf gewesen wäre … Den Rixdorfer Weihnachtsmarkt hätte sie 1802 kaum besuchen können, denn den gab es damals noch gar nicht.

„Übrigens hatte Luise auch nie eine Moccatassen-Sammlung“, merkt Brigitta Polinna, die Kuratorin der Ausstellung, schmunzelnd an. Und das darf man ihr glauben, denn sie kennt sich mit der Königin aus. Gut möglich, dass sich das Faible für Luise unter den Ureinwohnern Neuköllns von Generation zu Generation weiter vererbt. Zu denen gehört Brigitta Polinna zweifelsohne, und sie weiß: „Die Rixdorfer haben die Hohenzollerner schon immer ziemlich verehrt.“ Grund genug, der beliebten Königin Preußens mit einer Ausstellung zu gedacht zu haben.

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Zur Nachahmung empfohlen:

türgitter als tütenspender, neuköllnFür den Fall, dass Schwarz-Gelb auch noch auf die Idee kommt, die Kosten für Ein- kaufstüten aus dem Hartz IV-Regelsatz zu rupfen, wurde in Neukölln bereits  vorgesorgt.

Türgitter zu Tütenspendern“ heißt hier die Parole! Und das ist nicht nur praktisch, beispielhaft sozial und ökologisch korrekt, sondern es macht den Kiez auch bunter.

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