Mit Wowereit durch den wilden Norden Neuköllns

Gestern war es, als Klaus Wowereit, Berlins Regierender Bürgermeister, sich samt Entourage durch den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg kutschieren ließ.

Er sollte unbedingt mal per Fahrrad durch Teile Nord-Neuköllns zuckeln, findet creezy und bietet in einem offenen Brief an Berlins Häuptling an, ihn bei dieser Expedition zu begleiten.

Danach wird Wowereit davon überzeugt sein, dass Spurrillen-Warnschilder an nahezu je- der Straße stehen müssten. Was sie aber natürlich nicht tun. Und wenn die beiden zwi- schendurch auch mal ein Stück zu Fuß unter- wegs sein sollten, darf der Regierende au- ßerdem noch die Erfahrung machen, dass es erheblich mehr schadhafte Bürgersteige als Gehwegschäden-Warnschilder gibt.

Update (15.8.): Hier die Antwort an creezy aus dem Wowereit-Büro.

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Kampf dem Wildwuchs

Morgens um halb 8 in Neukölln: Martialischer Lärm hallt durch die Straßen, bricht durch offene Fenster und Balkontüren in Häu- ser ein, weckt, erschreckt, nervt.

Der, der ihn verursacht, hört dank blauer Ohrenschützer nur ein sanftes Brummen – wenn überhaupt. Seine Motorsense arbeitet sich dröhnend an Un- kraut und Grasbüscheln ab, die die Dreistigkeit besaßen, durch die Ritzen im Bürgersteigpflas- ter zu sprießen. Sie machen kei- ne Anstalten, sich schon ob des Radaus, der ihretwegen veran- staltet wird, zu ergeben. Und auch die rotierenden Messer führen nicht zu einem Ergebnis, das eine Benotung von „befriedi- gend“ bis besser verdient hätte.

Als der Rasenmähermann wei- terzieht, um andere Gehwegstücke zu beackern, und der Lärm mit ihm, sieht es an manchen Stellen nur etwas zerrupfter aus. Indizien dafür, dass der Krach sich gelohnt hat und der Wildwuchs besiegt ist: Fehlanzeige.

_ensa_