Auch sonst sind sie nicht zu beneiden: Leute, deren Job es ist, ständig von leckeren
Dingen umgeben zu sein und diese an die Frau oder den Mann zu bringen.
Ab heute jedoch, mit dem Beginn des Fastenmonats Ramadan, muss der Alltag für gläubige Muslime, die hinter Bäckerei-Theken, an Obstständen oder in Dö- ner-Buden stehen, zu einer regelrechten Quälerei wer- den. Zumindest wird’s den meisten christlich oder atheistisch sozialisierten Mitteleuropäern schwerfallen, sich die Situation anders vorzustellen. Heißer Tipp für alle, die daran interessiert sind zu erfahren, wie „ihre“ Bäckerei-Frau oder „ihr“ Imbiss-Mann es erlebt, von Sonnenauf- gang bis Sonnenuntergang nichts essen und trinken zu dürfen: Einfach mal auf den interkulturellen Dialog setzen und fragen!
Aynur, die täglich in einer Neuköllner Bäckerei von Baklava, Butterringen, Gözleme und anderen Köstlichkeiten umgeben ist, meinte gestern – sichtlich angetan, danach gefragt zu werden: „In den ersten Tagen ist es ab mittags schon hart, aber dann ge- wöhnt man sich dran. Auch an den wenigen Schlaf.“ Während des Ramadan steht sie etwa eine Stunde vor Sonnenaufgang auf, um noch ordentlich frühstücken zu können; das Abendessen mit Familie und Freunden endet selten vor Mitternacht. „Dann“, sag- te die Mittzwanzigerin, „lassen wir’s richtig krachen.“
Wie die Autorin Hatice Akyün es mit dem Ramadan hält, verrät sie heute in einem erfrischenden, offenen Interview mit der Berliner Zeitung.
_ensa_
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