Der Genießer

weltkatzentag, neuköllnGestern war ja Weltkatzentag und da durfte die Miez aus der Parterrewohnung eines Nachbar- hauses zur Feier des Tages mal einen ande- ren Beobachtungsposten beziehen: Statt im- mer nur den Innenhof zu inspizieren und zu gucken welcher Ast sich gerade bewegt, wo ein Spatz durch die Büsche flattert oder wer seinen Müll in die Tonnen schmeißt, ging’s auf die straßenseitige Fensterbank.

Anfangs sei’s etwas stressig gewesen, sagt die Büchsenöffnerin rückblickend, war sie immer aufm Sprung, im nächsten Moment durch die Straße rennen zu müssen, um den Stubentiger wieder einzufangen. Aber der dachte überhaupt nicht daran, auf den Bürger- steig zu hüpfen und zu einer Expedition durch Neukölln aufzubrechen. Stattdessen blieb er brav auf der Fensterbank sitzen und ließ sich stundenlang schnurrend und Köpfchen gebend von unzähligen fremden Händen kraulen. Wenn’s nach ihm ginge, dürfte heute gerne wieder Weltkatzentag sein.

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In Abwesenheit verzogen

Während in Bremen, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen der Alltag schon wieder in vollem Gange ist und Schüler dieser Bundesländer bereits im Schuljahr 2010/2011 stecken, dürfen in pannierstraße neukölln, reuterkiezBer- lin noch zwei Wochen Sommerferien genos- sen werden.

Anwohner der Pannierstraße in Kreuzkölln im Reuterkiez, die das fernab der eigenen vier Wände tun, könnten bei ihrer Rückkehr aus dem Urlaub große Augen machen. Denn ihre Straße wurde im Zuge der gegenwärtigen Neukölln-verändert-sich-Welle kurzerhand umbenannt und heißt nun Flannierstraße. Dass es dabei mit den orthografischen Fein- heiten nicht ganz so eng gesehen wurde … Schwamm drüber, die einstige Pannierstra- ße ist ja auch noch ein ganzes Stück von ei- nem Paradies für Flaneure entfernt.

_ensa_